Kiara Kabukuru & Debra Shaw, Paris, 1997 Vogue Italia, March 1997
left: Kusudidress right: Kitudress Spring-Summer 1997
Haute Couture collection Dior by John Galliano Stylist : Alice Gentilucci & Anna Dello Russo
Makeup artist : Emmanuel Sammartino Hairstylist : Odile Gilbert
Der international anerkannte Modefotograf, dessen Name sich für immer in die die Fotografie-Geschichte eingeschrieben hat, wurde 1944 als Peter Brodbeck in Lissa, einem Ort im westlichen, von Deutschland annektierten Teil Polens geboren und lebte zunächst in Duisburg.
1978 zog Peter Lindbergh nach Paris, wo er seine internationale Karriere als Modefotograf begann. 1988 kam Anna Wintour zur amerikanischen Vogue und gewann ihn, dessen meist schwarzweiße Fotografien eine bildliche Sprache sprechen, für die Zeitschrift. Er fotografierte im November 1988 für Wintours erste und gleichzeitig revolutionäre Ausgabe das Cover der amerikanischen Vogue. Peter Lindbergh brachte als erster Fotograf Linda Evangelista, Naomi Campbell, Tatjana Patitz, Ciny Crowford und Christy Turlington für ein Shooting zusammen und etablierte dadurch das Supermodel-Phänomen mit seinem aufsehenerregenden Titelbild der britischen Vogueim Januar 1990.
Alek Wek, New York, 2018
Bar ensemble Spring-Summer 1947 Haute Couture collection
Corolle line
Dior by Christian Dior
Jetzt liegen die letzten von Peter Lindbergh bis kurz vor seinem Tod am 3. September 2019 persönlich gestalteten, im Taschen-Verlag, Köln, erschienenen Bände vor. Sie sind das Originaldokument einer außergewöhnlichen Ko-Kreation und belegen, dass damit eine Herzensangelegenheit des Fotografen in Erfüllung geht. Entstanden ist ein in Umfang und Dimension außergewöhnliches Projekt, für das Dior in einer ebenso ungewöhnlichen Aktion eine große Anzahl von kostbaren Couture-Kreationen aus den Tresoren in Paris über den Atlantik schiffte. Das Ergebnis ist elektrisierend: Inmitten des Trubels am Times Square glänzt Alek Wek im makellosen Bar-Kostüm von 1947, jenem berühmten Ensemble, das den frühen Stil des Hauses definierte. Klassische „Lindbergh-Schönheiten“, wie Saskia de Brauw, Karen Elson und Amber Valletta, bewegen sich durch Menschenmassen und unter Gerüsten hindurch oder spiegeln sich in Gebäudefassaden – gekleidet in Haute Couture, die Christian Dior noch von Hand fertigte, bis hin zu neueren Entwürfen von John Galliano und Maria Grazia Chiuri.
Sasha Pivovarova & Fei Fei Sun, New York, 2018
Sasha: Cantharisdress, Spring-Summer 1995, Haute Couture colelction Dior by Gianfranco Ferré
Fei Fei: Francis Poulencdress, Spring-Summer 1950, Haute Couture collection, Verticaleline
Dior by Christian Dior
Peter Lindberghs typisch monochrome, aber auch seine farbigen Fotos heben auf meisterhafte Weise die Silhouetten, Feinheiten und Texturen eines jeden Kleidungsstücks hervor und sind gleichzeitig eine geniale Neuinterpretation.
Lindbergh selbst ist in den beiden Bänden der Publikation in jeder Hinsicht präsent. Band eins enthält unter dem Titel „Dior/Lindbergh/New York“ 165 bislang unveröffentlichte Bilder, dazu eine Einführung des Kunst- und Fotografie-Historikers Martin Harrison. Band zwei „Dior/Lindbergh/Archives“ würdigt Lindberghs langjährige Verbundenheit mit dem Pariser Modehaus Dior. Dafür stellte er mehr als 100 Fotografien zusammen, von Haute Couture bis zu Herren- und Damenkonfektionen, die ursprünglich in renommierten Zeitschriften veröffentlicht wurden.
Für die Gestaltung der Bände zeichnet Lindberghs langjähriger Artdirector und enger Freund Juan Gatti verantwortlich. Entstanden ist eine atemberaubende Hommage an das zeitlose Zusammenwirken von Haute Couture und Fotografie und ein gewaltiges Werk eines der einflussreichsten Modefotografen der Welt: Peter Lindbergh.
H.-G. v. Zydowitz
Peter Lindbergh – Dior
Hrsg.: Peter Lindbergh, Martin Harrison
Text: Deutsch, Englisch, Französisch
520 Seiten
Format: 28×37 cm, Hardcover, zwei Bände im Schuber
Köln, Taschen Verlag
ISBN: 978-3-8365-7990-2;
Preis 150 Euro