A standoff between protesters and Alabama state troopers before the third Selma March.
During the first march, Jim Clark, the sheriff of Dallas County, deputized volunteers
who attacked protesters as they attempted to cross the Edmund Pettus Bridge.
© 2017 Steve Schapiro
Er begleitete Robert Kenndy während seiner Präsidentschaftskampagne und hielt Schlüsselmomente der schwarzen Bürgerrechtsbewegung fest.Schapiro arbeitete nicht nur in den Bereichen Fotojournalismus und Dokumentation, sondern wurde auch zu einem echten Aktivisten.Dies zeigt sich zum Beispiel in seiner Art und Weise, wie er das harte Leben von Einwanderern aus Arkansas dokumentierte, mit denen er sich 1961 befasste.
Ralph Abernathy (rear) and Dr. King lead the way on the road to Montgomery.
The American flag was a natural symbol for a movement
that called on the nation to live up to its principles. 1965
© 2017 Steve Schapiro
James Baldwin (1924 – 1987), der afroamerikanische Schriftsteller und Bürgerrechtsaktivist, thematisierte in seinem 1963 erschienenen Essay „The Fire Next Time“ den ‚Albtraum der Rassenfrage‘ in den USA und die Wut in den Gettos der US-Großstädteauf so bestechende, kunstvolle und eindringliche Weise, dass er damit die USA aufrüttelte und weltweit für Aufsehen sorgte. Sein einflussreicher Text, dessen Titel er in dem Spiritual „God gave Noah the rainbow sign, no more water, fire next time!“fand, zeigte die ganze Komplexität dieser Problematik auf. Dieser behandelt zentrale Fragen, wie die nach der Konstruktion von privater und sozialer Identitätangesichts der Rollenvorgaben durch die weiße Mehrheitsgesellschaft und der eigenen Peergroup. Baldwin gilt heute als eine der intelligentesten und provokantesten literarischen Größen der Nachkriegszeit.
A court order allowed only 300 people to march to Montgomery
when Highway 80 became two lanes. President Lyndon B. Johnson provided security
for the five-day march. There were 2,000 army troops,
1,000 military police, and a federalized Alabama National Guard. 1965
© 2017 Steve Schapiro
Beide, Schapiro und Baldwin, reisten Anfang der 1960er Jahre für die Zeitschrift ‚Life‘ durch die Südstaaten der USA. Schapiros in dem Bildband enthaltenen über 100 Fotografien zeigen die führenden Köpfeder Bürgerrechtsbewegung, darunter Martin Luther King Jr., Rosa Parks, Fred Shuttlesworth undJerome Smith, ebenso wie zentrale Ereignisse, wie den Marsch auf Washingtonund den Selma-Marsch, wo es für die Schwarzen um die Bürgerrechte und hier vor allem das Recht, wählen zu dürfen, ging. Der Londoner Guardian schrieb dazu: „Schapiro und Baldwin führten vor, was ein engagierter Text und engagierte Fotografie zu ihrer Zeit zu leisten vermochten.“
Abgerundet wird der großformatige, im Taschen-Verlag, Köln, erschienene Band durch einen Erlebnisbericht Schapiros, eine Einleitung des legendären Bürgerrechtlers und US-Kongressabgeordneten John Lewis, Bildunterschriften von Marcia Davis von der Washington Postund einen Essay von Gloria Baldwin Karefa-Smart, die mit ihrem Bruder James in Sierra Leone lebte, als er mit dem Verfassen des Textes begann. Dessen legendäre, mahnende Worte gelten nach wie vor: Schwarzsein bedeutet in den USA noch immer ein von Rassismus und Gewalt bedrohtes Leben. „The Fire Next Time“ ist daher auch in der heutigen Zeit von bedrückender Aktualität.
H.-G. v. Zydowitz
James Baldwin. Steve Schapiro
The Fire Next Time
Texte: Englisch
276 Seiten, mit über 100 Fotografien
Format: 25×34 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
Köln, Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-7151-7;
Preis 40 Euro