Dolly Dollar umringt von Verehrern. Rio de Janeiro 1980
Roger Fritz / courtesy Schirmer/Mosel
Romy Schneider; Udo Jürgens, Hardy Krüger , Mario Adorf, Luchino Visconti, Paul McCartney, Richard von Weizäcker, Karajan… die Liste der Prominenten aus Film, Politik, Kunst und Gesellschaft, die Roger Fritz vor seiner Kamera hatte, ist fast endlos.
„Ich sehe gut aus und habe gute Manieren“, sagte Roger Fritz gern, wenn man ihn fragte, wie er so viele prominente Persönlichkeiten vor seine Kamera bekomme. Dabei näherte sich der Ausnahmereporter, der auch Schauspieler, Filmregisseur, Gastronom und vor allem ein großer Menschenfreund war, den Schönen, Mächtigen, Reichen und Berühmten so selbstverständlich auf Augenhöhe, dass kluge, empathische, und sehr persönliche Portraits entstanden. Mit vielen seiner Portraitierten verband ihn eine lebenslange Freundschaft, nicht zuletzt mit Hubert Burda, dessen Geleitwort zum Buch unversehens zu einem letzten Gruß an den langjährigen Freund wurde.
Alain Delon, Luchino Visconti, Romy Schneider. Paris 1961
Roger Fritz / courtesy Schirmer/Mosel
Roger Fritz erzählt zu jedem Bild eine selbst erlebte Geschichte, und so lebt sein Buch nicht nur vom sensiblen, unpolemischen Blick des Fotografen auf die Portraitierten, sondern spiegelt auch den Menschen Roger Fritz in seiner schillernden Vielseitigkeit zwischen Society-Leben und ästhetischem Anspruch, Weltläufigkeit und Erdung in seiner Wahlheimat München. Mit dem überraschenden Tod des Fotografen im November 2021 hat sich die Wahrnehmung seiner Erzählungen und Bilder noch einmal objektiviert. Waren sie bis gestern Zeugnisse des Boulevard, so sind sie heute historische Dokumente von großer Eleganz und Gelassenheit, ja, man könnte sagen: Abbild einer Epoche.
Roger Fritz / courtesy Schirmer/Mosel
Mick Jagger im Olympiastadion. München 1980
Roger Fritz geb. 1936 in Mannheim, lernte Bäcker, Kellner und Baustoff-Großhandelskaufmann. Er begann mit Amateurfotografie, assistierte ab 1954 dem Fotografen Herbert List und machte die Fotografie zu seinem Beruf, arbeitete für Stern, Quick, Jours de France, Münchner Illustrierte, die französische Vogue sowie Bunte und gehörte zu den Gründern der Zeitschrift Twen. Daneben wurde er Filmproduzent und Schauspieler im jungen deutschen Film.
Schirmer/Mosel Verlag
Roger Fritz – Boulevard der Eitelkeiten
Fotografien und Erinnerungen von den 50er Jahen bis heute
Mit einem Geleitwort von Hubert Burda
320 Seiten
Preis: 34 Euro