Romy Schneider zwischen Woody Allen und Peter O’Toole.
Was gibt’s Neues, Pussy?,1964 (Seite 92/9
Romy Schneider (1938–1982), die am 23. September 2018 80 Jahre alt geworden wäre, gehört zu den wenigen Weltstars, die das deutsche Kino in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts hervorgebracht hat. In 63 Filmen, die sie unter der Regie der berühmtesten und besten Regisseure dieser Epoche drehte – darunter Luchino Visconti, Orson Welles, Andrzej Zulawski und immer wieder Claude Sautet –, demonstrierte sie eindrucksvoll ihre Entwicklung vom Publikumsliebling der deutschen Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahre zur großen Charakterdarstellerin und international gefeierten Film-Ikone. Damit hinterließ sie ein großes Werk, das die Wandlung des Frauenbilds von den 1950er bis zu den 1980er Jahren nachhaltig spiegelt.
Mut zu radikaler beruflicher Neuorientierung – weg vom süßlichen Image der Sissi-Filme, die ihr schon in Teenager-Jahren den internationalen Durchbruch beschert hatten – und persönliche Schicksalsschläge prägten ihr Persönlichkeitsbild, das im Laufe ihrer Karriere beständig neue Facetten hinzugewann.
Das Mädchen und der Kommissar,1970. Regie: Claude Sautet (Seite 135)
Boccaccio 70, 1961 Regie:Luchino Visconti (Seite 61)
In dem im Verlag Schirmer/Mosel, München, erschienenen Band „Romy Schneider – Film für Film“ ist die einzigartige Karriere von Romy Schneider erstmals dokumentiert – von den Anfängen als Tochter des deutschen Vorzeige-Schauspielerpaars Magda Schneider und Wolf Albach-Retty über ihre ersten filmischen Ausflüge nach Frankreich (mit Alain Delon) und die Jahre der Hollywood-Produktionen bis zum Image der Grande Dame des französischen Films der 1970er Jahre und ihrem tragischen Ende in Paris.
Der große Bildband ist in die Dekaden ihres Schaffens gegliedert, beginnend mit „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ aus 1954 und endend mit „Die Spaziergängerin von Sans-Souci“ aus 1981. Jeder ihrer 63 Filme wird mit den Daten – Herstellungsjahr, Regisseur, Hauptdarsteller und die mit Romy Schneider besetzte Rolle – sowie einem einführenden Text vorgestellt und ist garniert mit Aussagen der Schauspielerin selbst oder ihrer Kollegen und Regisseure. Die Journalistin und Kinoexpertin Isabelle Giordano zeichnet in dieser reich mit Fotos der jeweiligen Standfotografen bebilderten Filmografie ein intimes Portrait der großen Darstellerin, Bild für Bild ablesbar an der Wahl ihrer Rollen und an den Beziehungen, die sie zu Schauspielerkollegen und Regisseuren knüpfte.
H.-G. v. Zydowitz
Isabelle Giordano
Romy Schneider – Film für Film
256 Seiten, 206 Abbildungen in Farbe und Schwarzweiß
Format: 25,5 x 29,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
München, Schirmer/Mosel
ISBN: 978-3-8296-0817-6;
Peis 49,80 Euro