Tatiana Macedo, Orientalism and Reverse, 2008/2016
EDP Foundation Art Collection
Diese reichen von fiktiven Konstrukten bis hin zu realen Bauten, die teils fantastischer wirken als das Original. Die Werke beispielsweise von Gregory Crewdson, Thomas Demand, Roland Fischer, Beate Gütschow, Andreas Gursky, Patrick Hamilton, Lucia Koch, Hans Op de Beeck, Martha Rosler, Thomas Ruff, Evandro Soares, Hiroshi Sugimoto, Gerold Tagwerker, Wolfgang Tillmans oder Jeff Wall zeichnen ein eindrucksvolles Porträt aktueller Architektur und der uns umgebenden urbanen Landschaft.
Edgar Martins, Pocinho Power Station, Equipment unloading dock (view from the machine hall), 2010,
EDP Foundation Art Collection
Teresa Braula Reis, Untitled, 2018
EDP Foundation Art Collection
Pedro Gadanho, Direktor des Museum of Art Architecture and Technology (MAAT) in Lissabon, weist in seinem einführenden Beitrag „Image-Making after Photoshop“ anhand verschiedener Beispiele aus dem Buch auf Veränderungen nach Einführung neuer Bearbeitungstechniken von fotografischen Aufnahmen im Jahre 1987 hin und wie speziell Architekturfotografen diese neuen Möglichkeiten nutzen. Dem widmet sich auch der Architekt und Kurator Sérgio Fazenda Rodrigues, der sich in seinem dreiteiligen Essay mit der Gestaltung der gleichzeitig entstandenen Ausstellung befasst. Nach dem umfangreichen Bildteil beschließt ein Text der spanischen Kunsthistorikerin Gloria Moure, die durch ihre Reihe von Monografien zeitgenössischer Künstler bekannt wurde, das Katalogbuch. Unter dem Titel „Building Time – a Photographic Approach“ erläutert sie, wie das Zeitalter des Digitalen dem Architekturfotografen und hier vor allem dem Fotokünstler durch neue technische Möglichkeiten das Darstellen unendlich erweitert hat.
Der Bildband belegt, dass sich in der Architekturfotografie seit einiger Zeit ein spannender Wandel vollzieht: Die scheinbar neutrale, realistische Abbildung weicht einer eigenen, geschaffenen Realität. Neue Technik lässt außergewöhnliche Blickwinkel und Perspektiven zu: Die digitale Bearbeitung erlaubt die Manipulation der Realität. Längst haben bildende Künstler die Formensprache der Architektur als Sujet für sich entdeckt. Anhand einer Fülle zeitgenössischer Kunstwerke zeigt der Band eindrucksvoll die visuelle Bandbreite, die Architekturfotografie in unserer post-digitalen Zeit aufweist.
H.-G. v. Zydowitz
Fiction and Fabrication
Photography of Architecture after the Digital Turn
Hrsg.: Pedro Gadhano
Beiträge von Pedro Gadanho, Gloria Moure und Sérgio Fazenda Rodrigues
Text: Englisch
176 Seiten, 86 Abbildungen in Farbe
Format: 23 x 27 cm, Klappenbroschur
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-3289-2
Preis: 39,90 Euor
Ausstellung im Museum of Art Architecture and Technology (MAAT), Lissabon, noch bis 19. August 2019