Elina Brotherus, Portrait Series (Gelbe Musik with Sunflowers),2016,
aus der Serie The Baldessari Assignments, Art,Us Collectors, Collective,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020
In ihrem Vorwort schildert die Kunsthistorikerin und Kuratorin Janneke de Vries, dass Elina Brotherus auf vielfältige Weise Werke aus dem Umfeld von Fluxus und Konzeptkunst der 1960er/70er Jahre, aber auch von Zeitgenoss*innen mit humorvoller Leichtigkeit und Lust am Experimentieren neu inszeniert. Ingo Clauß, seit 2008 Kurator am Weserburg Museum für moderne Kunst Bremen, stellt in seinem Essay unter dem Titel ‚How to Disguise Yourself as Another Object‘ am Beispiel verschiedener Arbeiten der Künstlerin fest, dass die Fotoarbeiten und Videos von Elina Brotherus mal hintersinnige Hommage, mal kritische Revision sind, wobei sie immer wieder gerne auch Themen aufgreift, die eine besondere Brisanz haben und aktuelle gesellschaftliche Fragestellungen berühren.
Elina Brotherus, Araki, 2016, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Elina Brotherus, Hotel de Sebald 4 / Sebald’s Hotel 4, 2019,
aus der Serie Sebaldiana. Memento mori,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020
International bekannt ist Elina Brotherus für ihre Selbstporträts. Und tatsächlich ist sie in nahezu all ihren Foto- und Videoarbeiten selbst zu sehen. Der Band lenkt den Fokus auf jüngere Werkgruppen, die seit 2016 entstanden sind. In der Auseinandersetzung mit Kunstkonzepten der Gegenwart gelingen ihr überraschende Bilderfindungen. Die künstlerischen Annährungen an Fluxus, John Baldessari, Francesca Woodman oder an den Autor W.G. Sebald sind mal hintersinnige Hommage, mal kritische Revision.
Elina Brotherus, Carry a Person to Another Place, 2017,
© VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Der Band ist eingeteilt in die fünf Kapitel ‚The Baldessari Asignments (2016 – )‘, ‚Meaningless Work (2016 – )‘, ‚Règle du jeu (2016 – 2017)‘ und ‚Les Femmes de la Maison Carré (2015 – 2018)‘ sowie, nach einer ausführlichen Einführung in das Thema von Guido Boulboullé, ‚Sebaldiana. Memento Mori – Elina Brotherus auf Korsika (2019)‘ und fasst die spielerischen, hintersinnigen Bildwelten von Elina Brotherus zusammen.
H.-G. v. Zydowitz
Ausstellung noch bis 21. März 2021 im Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen.
Elina Brotherus
Why not?
Hrsg.: Ingo Clauß
Texte: Janneke de Vries, Ingo Clauß, Guido Boulboullé
Text: Deutsch / Englisch
160 Seiten mit 104 Abbildungen in Farbe
Format: 23×30 cm, gebunden
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-3684-5;
Preis 29,90 Euro