Die Containerstadt der Photopia in Hamburg
Allgegenwärtig die Bilder von Ellen von Unwerth
Der geniale Mix des Konzeptes der Veranstaltung bildete auch die Basis für den besonderen Charme der Photopia, die Messe, Industrie, Handel, Kunst und Kultur mit der Stadt Hamburg in Einklang brachte und ganz nebenbei noch die Bühne für hochkarätige B2B-Konferenzen bot. Was waren unsere Highlights des Branchentreffens: Ja es gab auch Premieren und Innovationen zu feiern aber dennoch haben es die Photopia Macher geschafft, die Kultur, sprich das was Fotografie ausmacht, nämlich Bilder überlebensgroß in den Vordergrund zu stellen.
Dazu gehörten die praktisch allgegenwärtigen, riesigen Bilder der Modefotografin und Schirmfrau des Events, Ellen von Umwerth, die unübersehbar in der pittoresken Containerstadt in den Messehallen von der Decke hingen. Kuratiert von Christian Popkes , der sein sicheres Händchen für gute Fotografie schon von Oberstdorf im Süden oder Sylt im Norden unter Beweis gestellt hat, waren die zahlreichen Ausstellungen sowohl auf dem Messegelände als auch in der Stadt Hamburg „Hidden Galleries“ ein echter Magnet für alle Fotografie-Begeisterten. Ebenso die Keynotes der Fotografen wie beispielsweise das von Chefredakteur des fotoMAGAZINS Manfred Zollner geführte Podiumsgespräch mit Ellen von Umwerth.
Ein weiteres Modul des vielseitigen Konzeptes der Photopia waren die Symposien und Konferenzen, wie die hochkarätige Vortragreihe der „Imaging Executives @Photopia“ unter der Regie von Thomas Blömer, die sich an die Entscheider der Imaging Branche aus Handel und Industrie richtete. Hier stimmte sogar die sogenannte „Knochenbeilage“ als die einer der ganz Großen der Branche einst die den Sponsoren gewidmeten Vorträge bezeichnete, zur hohen Qualität des Gesamtmenüs beitrugen.
Wie tickt Deutschland?
Thomas Blömer eröffnet die Konferenz
Thomas Blöhmer, Initiator der Veranstaltung, freute sich in seiner Begrüßung „ein Moment auf den ich 2 1/2 Jahre gewartet habe“, ein bisschen sauer war er darüber, dass ihm nicht der BFF Titel „Hört auf zu heulen“ selbst eingefallen war.
Mit interessanten Ausführungen unterstützt von zahlreichen informativen Grafiken startete Sebastian Klein, GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung, die Veranstaltung, der seinen Vortrag unter dem Titel „Das neue Normal: Wie tickt Deutschland?“ präsentierte. Ein Einblick in die deutsche Persönlichkeits- und Wertelandschaft vor und nach der Corona-Zäsur. Dabei thematisierte er auch die Herausforderungen für den Foto- und Imagingmarkt, dem Wunsch des Konsumenten nach innerer Einkehr einerseits und digitaler Offenheit andererseitsgerecht zu werden.
Alexander Müller, Canon
Erwähnt seien hier auch der Vortrag von Dr. Christian Friege zur Omni-Channel Strategie des Bilddienstleisters Cewe oder die Ausführungen von Alexander Müller, Canon, über das Hybrid-Office und anderen Strategien, mit denen Canon im Lockdown bei seinen Kunden ideenreich Präsenz zeigte.
Mit dem wunderbar in die Zeit passenden Thema „Hört auf zu heulen“, mit dem der Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter (BFF) nur seinen Mitgliedern versuchte, Mut zu machen und zu motivieren neue Wege zu gehen, um den nicht nur Corona geschuldeten Wandel erfolgreich zu meistern.
Dr. Vincent Meyer und Digiguru Martin Wagner
Ein interessantes Gespräch fand zwischen Dr. Vincent Meyer, Geschäftsführer Foto Meyer, Berlin, mit Digiguru Martin Wagner über die digitale Chance für den Fachhandel statt. Dr Vincent Meyer zeigte dabei auf , wie er die klassischen Stärken des Fachgeschäfts mit digitalen Instrumenten kombiniert, um Fotobegeisterten langfristige Einkaufserlebnisse zu bieten.
Auf der Creative Content Conference #powered by BFF Akademie analysierten und diskutierten Experten die Lage der Fotografen und Filmer. These: Fotografie wie sie mal war, ist tot. Hinterhertrauern hilft nichts. Vielmehr wurde in diesem Panel besprochen, wie es weiter gehen könnte. Wohin verändern sich kreativen Prozesse, Entwicklungen und Distribution? Welche Einflüsse wirken aktuell auf die visuelle Kommunikation? Wie können innovative kreative Kollaborationen aussehen?
Und dann waren da auch noch die Communities der Fotobegeisterten, die sich zu Photowalks getroffen haben oder auf Fototörns mit Barkassen den Hamburger Hafen fotografisch erkundeten. Dazu kamen die vielen Workshops, zu denen einige der ausstellenden die Firmen eingeladen hatten und auch die „Touch and Try“ Gelegenheiten“ der von der Industrie präsentierten Innovationen.
Sein Übriges bewirkte das ungewöhnliche Hallenkonzept des renommierten Bühnenbildners und Set Designers Jens Weber. Er hatte auf den 20.000 Quadratmetern in den beiden Messehallen eine beeindruckende Installation aus rund 350 Containern entstehen lassen, die aus jeder Perspektive neue visuelle Erlebnisse eröffnete und zum Fotografieren motivierte.
Auf alle Fälle kann man auf die Photopia 2022 gespannt sein, wir halten Sie auf dem Laufenden!