Robert Häusser wurde am 8. November 1924 in Stuttgart geboren, erhielt eine fotografische Ausbildung und lebte von 1946-1952 als Bauer auf dem Hof seiner Eltern in der Mark Brandenburg. 1953 baute er sich in seiner Wahlheimat Mannheim eine neue Existenz auf und fotografierte für Auftraggeber in vielen Ländern der Welt. Anfang der 1970er Jahre gab er sein erfolgreiches Werbestudio in Mannheim-Käfertal auf, um sich nur noch seiner freien künstlerischen Arbeit zu widmen.
Robert Häusser fotografierte ausschließlich Schwarzweiß. Seine Fotos weisen in ihrer Statik und Aura eine Nähe zum Magischen Realismus auf. Wie psychische Engramme treffen sie das „subjektiv Wesentliche”. Die Inhalte sprechen oft von Melancholie und Einsamkeit und zeigen eine gedankliche Verwandtschaft zu Malern wie Caspar David Friedrich, Edward Hopper und Giorgio de Chirico. Das Trauma des Leidens seiner Familie in der Zeit des Nationalsozialismus findet in vielen seiner Arbeiten einen bildnerischen Niederschlag.
Robert Häussers Werk wurde mit vielen Ehrungen ausgezeichnet. 1995 erhielt er den ”Internationalen Preis für Fotografie” der ”Erna and Viktor Hasselblad-Foundation”, Schweden, den höchst dotierten Preis für Fotografie, der unabhängig vom Kamerafabrikat vergeben wird. Unter bedeutenden Fotografen wie Lennart Nilsson, Ansel Adams, Irving Penn, Henri Cartier-Bresson, Sebastiaõ Salgado, William Klein, Richard Avedon, Robert Frank, Cindy Sherman, Sophie Calle und Joan Fontcuberta hat er diese Auszeichnung als erster deutscher Fotograf erhalten. In der Begründung der Jury des Hasselblad-Preises heißt es u. a.:
Robert Häusser gilt als ein Wegbereiter der zeitgenössischen Fotografie. Er gehörte zu den wenigen international anerkannten deutschen Fotografen der Nachkriegszeit, die eine unverwechselbare Handschrift entwickelt haben. Seine Bilder wurden schon in den 1950er und 1960er Jahren in Galerien und Museen ausgestellt, zu einer Zeit, als die Fotografie in Deutschland noch keinen künstlerisch autonomen Stellenwert besaß. Sein gesamter fotografischer Nachlass wie auch sein komplettes Archiv befinden sich seit 2002 in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim und werden dort vom Forum Internationale Photographie (FIP) verwaltet.
Zurzeit zeigt das Forum Internationale Photographie die Ausstellung „Robert Häusser – Im Auftrag… Fotografien aus Handwerk und Industrie“.
Siehe Fotoausstellungen