Michael Kenna, Huangshan Mountains, Study 11, Anhui, China 2008, Edition von 45 Silver Gelatine Print 20×20 cm
© Michael Kenna / Courtey of Bernheimer Fine Art Photography
Nicht das schnelle Bild zählt bei Michael Kenna. Der Fotograf nimmt sich Zeit für seine Aufnahmen und setzt sich mit seinen Motiven auseinander. Er findet die Seele seines Motivs und schafft stimmungsvolle, meditative Bilder. Im Rahmen der Einzelausstellung zeigt Bernheimer eine Auswahl an Schwarzweissfotografien von Michael Kenna, die allesamt auf ausgedehnten Reisen durch Asien entstanden sind.
Michael Kenna, Taushubetsu Bridge, Nukabira, Hokkaido, Japan 2008, Edition von 45 Silver Gelatine Print 20×20 cm
© Michael Kenna / Courtey of Bernheimer Fine Art Photography
Michael Kenna sucht entlegene Orte auf und fängt diese mit seiner Kamera ein. Die intensive Auseinandersetzung des Künstlers mit den Landschaften anhand kann man anhand der ausgestellten Fotografien nachvollziehen. Die Bilder sind Zeugnisse des besonderen Gespürs von Michael Kenna dessen Landschaftsaufnahmen Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlen. Faszinierend bilden sie Berge, Seen, Buchten und Weltmetropolen ab, und laden zu Tagträumen und Kontemplation ein. Selbst vertraute Motive wirken in Kennas Arbeiten wie Neuentdeckungen, die dem Betrachter ungeahnte Welten eröffnen. Dabei zeigen die sorgfältig gewählten Ausschnitte nie zufällige oder entbehrliche Details, sondern überzeugen durch klare Gliederung und Struktur. Michael Kenna photographiert vornehmlich während der Dämmerung oder bei Nacht.
Michael Kenna, Nine Silver Birches, Shibetsu, Hokkaido, Japan 2009, Edition von 45 Silver Gelatine Print 20×20 cm
© Michael Kenna / Courtey of Bernheimer Fine Art Photography
Bernheimer lädt bei seiner dritten Einzelausstellung mit Michael Kennas mit rund fünfzig ausgestellten Fotografien zu einer erlebnisreichen Reise quer durch Asien, über Japan, Südkorea, China und Indien nach Vietnam. Von den „Huangshan Mountains“ im Süden Chinas mit ihren aufragenden, bizarren Felsformen, knorrigen Kiefern und senkrecht abfallenden Berghängen, die wiederholt von einem dichten Wolkenmeer umspielt werden, bis hin zu dem chinesischen „Lijang River“, dessen klares Wasser und zahlreichen Sandbänke ebenso bezaubern, wie die angrenzenden Berge und bizarren Felsen. Neben der vielförmigen Natur hat Michael Kenna die bedeutendste Industriestadt Chinas festgehalten.
Aus Japan, dem Land der aufgehenden Sonne, übermittelt uns Michael Kenna seine Eindrücke der Insel Hokkaido. Die nördlichste der vier japanischen Hauptinseln ist geprägt von ursprünglichen Landschaften, Bergen, Wäldern, klaren Flüssen, zahlreichen aktiven Vulkanen und Thermalquellen. Während die Sommermonate auf Hokkaido meist gemäßigt sind, zeugen Kennas Arbeiten vor allem von der Vielfalt und Schönheit des schneesicheren Winters.
Michael Kenna, Winter Feed Storage, Oumu, Hokkaido, Japan 2004, Edition von 45 Silver Gelatine Print 20×20 cm
© Michael Kenna / Courtey of Bernheimer Fine Art Photography
In Südkorea hat Michael Kenna vorwiegend die Landschaft in Shinan festgehalten, welche durch eineVielzahl unberührter Inseln gekennzeichnet ist. Über einen Zeitraum von zwei Jahren entstanden in diesem Gebiet großartige, teils sehr graphische, Photographien, die erstmals im Jahr 2013 in dem Katalog „Shinan“ erschienen sind.
Aus Indien stammen die Bilder von menschenleeren Stränden und Städten. Daneben sind die weltbekannten Teeplantagen um Munnar, einst Sommerresidenz der britischen Regierung in Südindien, Zentrum von Indiens höchstgelegenem Tee-und Gewürzanbau, in der Galerie Bernheimer zu bewundern. In Vietnam setzte sich der Fotograf u.a. intensiv mit der „Ha Long Bay“, der „Bucht der untertauchenden Drachen“, im Norden des Landes auseinander. Die Bucht weist knapp zweitausend Kalkfelsen auf, häufig in Form von unbewohnten Inseln. Wie der Betrachter Michael Kennas Photographien entnehmen kann, eignet sich das Gebiet besonders zum Fischen und zur Austernzucht.
Michael Kenna fotografiert seit über zwanzig Jahren mit einer Hasselblad Kamera. Statt der digitalen Bildbearbeitung setzt Kenna auf die Negativbearbeitung in der Dunkelkammer. Michael Kenna hat sich auf ein für die zeitgenössische Fotografie außergewöhnliches Maß seiner Bilder festgelegt: Abgesehen von wenigen Abzügen messen seine Fotos 20 x 20 cm.
Nach seiner Ausbildung an der Banbury School of Art, Oxfordshire, England (1972-73) absolvierte Kenna ab 1973 ein Higher National Diploma in Photography, dass er 1976 mit Auszeichnung abschloss. 1977 zog er nach San Francisco, wo er bis vor kurzem lebte und arbeitete. Hier lernte er auch die US-amerikanische Photographin deutscher Herkunft Ruth Bernhard (Berlin 1905 – San Francisco 2006) kennen, die seine künstlerische Entwicklung maßgeblich beeinflusste. Bernhard beschrieb Kennas Photographien einmal sehr treffend als „Inseln der Gelassenheit und Ruhe, in einer lauten und chaotischen Welt“1, und es ist genau diese Qualität der Bilder, die sie so faszinierend machen. Michael Kenna lebt und arbeitet in Seattle und Washington, USA. In Deutschland wird er exklusiv von Bernheimer Fine Art Photography, München vertreten.
Bernheimer Fine Art Photography, Brienner Straße 7, München