Mark Morrisroe, Pat as Kiki, fall 81 Paris, 1985
Silbergelatine-Abzug von T-665 Polaroid Negativ, bearbeitet mit Retuschefarbe, 25.2 x 20.2 cm © Nachlass Mark Morrisroe (Sammlung Ringier) im Fotomuseum Winterthur
Der Künstler und Fotograf Mark Morrisroe war im Boston der 80er Jahre eine charismatische Figur der Punk- und Kunstszene. Wie Nan Goldin und David Armstrong vor ihm, zog Mark Morrisroe Mitte der 1980er Jahre nach New York, um dort sein Glück zu suchen. Bereits im Juli 1989 starb er, viel zu früh, mit nur 30 Jahren an den Folgen von Aids.
Hinweise auf seine Herkunft und seine Vergangenheit sind umgeben von einem dichten Nebel, der Wahrheit und Fantasie ununterscheidbar erscheinen lässt. Durch kontinuierliche und variierende Selbstinszenierungen, deren Schauplätze von der Vergangenheit bis in die Zukunft reichten, hatte es Morrisroe stets verstanden, aktiv an der Gestaltung seines eigenen Mythos mitzuwirken, ihn mit fantasievollen Lügengeschichten zu befeuern oder aber ins Leere laufen zu lassen. So einnehmend, manchmal auch laut und verstörend sein Auftreten in der Öffentlichkeit sein konnte, mit dem er die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf sich zog, so leise wurde es nach seinem Tod – um ihn und seine Fotografie.
Der Nachlass der 2004 von der Sammlung Ringier erworben wurde ist seit 2006 am Fotomuseum Winterthur deponiert. In der Ausstellung werden frühe Farb- und Schwarz/Weiss-Abzüge, Polaroids und Polaroid- Negative, von denen wiederum Vergrösserungen angefertigt werden konnten, sowie von ihm perHand bearbeitete Fotogramme gezeigt.
Mark Morrisroe, Dried Arrangement, 1986
C-Print von Sandwich-Negativ, bearbeitet mit Retuschefarben und Marker, 48.4 x 31.6 cm
© Nachlass Mark Morrisroe (Sammlung Ringier) im Fotomuseum Winterthur
Fotomuseum Winterthur, Grüzenstraße 44 + 45, Winterthur, Schweiz