Im Oktober 2014 wurden drei junge Journalisten in der Türkei festgenommen, weil sie angeblich spioniert hätten. Der Fall von Chris Grodotzki, Ruben Neugebauer und Björn Kietzmann machte wie kaum ein anderer aktueller deutlich, dass Pressefreiheit und die freie Ausübung des Berufs auch in Europa keineswegs selbstverständlich sind.
Gleichzeitig entfachte sich daraus erneut die Diskussion über Berichterstattung aus Krisengebieten: Wollen wir gut ausgebildete Krisenreporter/innen, die mit Vorbereitungskursen wie im Bundeswehrtrainingszentrum Hammelburg auf das Schlimmste vorbereitet werden? Oder wollen wir schlicht keine jungen Krisenreporter/innen? Was ist uns unabhängige, innovative Berichterstattung aus diesen Ländern wert? Worauf muss man achten, wenn man in Krisengebiete als Journalist/in reist?
Und dabei sind wir noch längst nicht bei der Kriegsberichterstattung und einem globalen Problem: Immer häufiger werden junge Journalisten, meist sind es Fotografen, als Kanonenfutter an die Front geschickt. Neben besonders schlimmen Fällen, in denen Kinder für wenig Geld Schnappschüsse liefern, ist auch festzustellen, dass Auftraggeber und Redaktionen immer weniger Verantwortung übernehmen. Manche Zeitung und manche Agentur wollen möglichst schockierende Bilder – ohne eigene Leute zu schicken und ohne viel Geld zu bezahlen.
Über Pressefreiheit in Krisengebieten, das Geschäft mit Reportagen, Ausbildung und geht die Diskussion mit ausgemachten Fachleuten
An der Diskussion nehmen teil:
Dr. Stephan Weichert (Verein für Medien- und Journalismuskritik, VOCER),
Christian Mihr (Geschäftsführer Reporter ohne Grenzen),
Chris Grodotzki (Fotojournalist)
Hanna Legatis (Fernsehjournalistin, Schauspielerin)
ver.di-Höfe, Goseriede 10, 30159 Hannover, Eintritt frei