125 Jahre Objektive von Zeiss.
Ende März 1890 kamen die ersten Fotoobjektive von Carl Zeiss auf den Markt. „Carl Zeiss Objektive haben die Geschichte der Fotografie mitgeschrieben. Sie sind heute der Inbegriff für kreative Bildgestaltung, die die Zeit überdauert“, erklärt Dr. Winfried Scherle, Leiter des Bereichs Photoobjektive.
Objektive von Carl Zeiss werden besonders geschätzt, wenn die hohe Bildqualität, Verlässlichkeit und exzellente Ergebnisse gefragt sind. So wurden mit ihnen beispielsweise die ersten Mondlandungen ab 1969 fotogafiert Aber auch zahlreiche Oscar-prämierte Filme wie Barry Lyndon, die Herr der Ringe Trilogie oder Slumdog Millionaire wurden mit Objektiven von Carl Zeiss gedreht. Der weltbekannte deutsche Kameramann Michael Ballhaus arbeitet seit Jahren ausschließlich mit Zeiss Objektiven. „Aktuelle Kameras und die Objektive von Carl Zeiss ermöglichen es mir, auf der Leinwand exakt das zu sehen, was das Auge sieht“, sagt er.
Vom Physiker und Mathematiker Ernst Abbe stammen einige grundlegende und zu ihrer Zeit bahnbrechende Erkenntnisse zum Verständnis optischer Systeme, die auch heute noch die Basis für moderne Hochleistungsoptiken sind. Die Abbesche „Sinusbedingung“ muss von allen Hochleistungsoptiken erfüllt werden. In dieser Tradition hat Carl Zeiss die Berechnungsmethoden laufend weiter perfektioniert und ist heute weltweit führend im Optikdesign.
1846 gründete der Feinmechaniker Carl Zeiss eine Werkstätte für Feinmechanik und Optik in Jena. Dort fertigte man zunächst fast ausschließlich Mikroskope. Ernst Abbe, Teilhaber von Carl Zeiss, begann später, die Produktpalette auszuweiten und startete die Entwicklung von Fotoobjektiven und Ferngläsern. Glasarten mit deutlich verbesserten optischen Eigenschaften, die Otto Schott in den 1880er Jahren erstmals hergestellt hatte, eröffneten Carl Zeiss neue Möglichkeiten. Man begann die Entwicklung von Objektiv-Typen, die eine nie dagewesene Lichtstärke aufwiesen.
Meilensteine der Objektiventwicklung
1896 stellte Carl Zeiss das Planar Objektiv vor. Der Planar-Typ ist noch heute die Basis vieler professioneller optischer Werkzeuge der Fotografie auf der Erde und im Weltraum. Er dient als Grundlage für Hochleistungsobjektive mit beeindruckender Farbkorrektion, Lichtstärke, Bildfeldebnung und Verzeichnungskorrektur.
1902 meldete Carl Zeiss eine Erfindung zum Patent an, die zum berühmtesten und meistkopierten Fotoobjektiv aller Zeiten werden sollte: das Tessar. Es zeichnete sich durch eine relativ hohe Lichtstärke aus und konnte mit erstaunlich geringem Aufwand erstmals eine extreme Bildschärfe erzielen. Mit diesem Objektivtyp ermöglichte Carl Zeiss erstmals die bis noch immer anhaltende Miniaturisierung im Kameradesign. Millionen Objektive hochwertiger Fotokameras und Mobiltelefone sind heute dem Vorbild des Tessar nachempfunden und bieten eine herausragende Bildqualität.
Ein bahnbrechendes Verfahren, das Carl Zeiss 1935 erfand, machte den Weg frei für die brillante Bildaufzeichnung: die Antireflexbeschichtung, auf heutigen Objektiven als T* gekennzeichnet. Die im Vakuum auf die Glasoberflächen aufgedampfte Beschichtung reduziert störende Reflexe und Streulicht im Bild und bildet einen Grundstein auch für heutige hochkomplexe optische Systeme.
Als erster Objektivhersteller entwickelte Carl Zeiss 1943 zudem ein Verfahren zur Messung der Bildqualität von Objektiven mittels MTF-Kurven (Modulation Transfer Function). Zahlreiche Hersteller nutzen dies bis heute zur Qualitätskontrolle. Eine Pionierrolle spielte Carl Zeiss auch im Optikdesign per Computertechnologie. Die CAD-gestützte Objektivherstellung löste 1961 den Entwurf von Hand ab und ermöglicht seitdem einen sehr viel komplexeren Aufbau und ein besseres Zusammenspiel der Linsen. In den vergangenen 15 Jahren haben Kooperationen mit Sony und Nokia für eine starke Verbreitung von Zeiss Objektiven gesorgt. Seit 1996 baut Sony diese in Kompaktkameras und Camcordern ein. Nokia Smartphone- und Handynutzer können seit 2005 mit integrierten Zeiss Objektiven fotografieren.
Zur Carl Zeiss AG
Die Carl Zeiss Gruppe ist eine weltweit führende Unternehmensgruppe der optischen und optoelektronischen Industrie, die rund 2,1 Milliarden Euro Umsatz (2008/09) erwirtschaftet.
Sie beschäftigt weltweit fast 13.000 Mitarbeiter, über 8.000 davon in Deutschland. Die Carl Zeiss AG ist zu 100 Prozent im Besitz der Carl-Zeiss-Stiftung. Sitz des 1846 in Jena (Thüringen) gegründeten Unternehmens ist Oberkochen (Baden-Württemberg).
Zeiss stellt seit mehr als einem Jahrhundert Fotoobjektive her – und die Tradition wichtiger Innovationen wird bis heute fortgeführt. Zum Beispiel setzen die aktuellen Zeiss Otus SLR-Objektive neue Standards in der Bildqualität. Die ersten Vorgänger verließen am 21. März 1890 die Fertigung in Jena.
„Fotoobjektive sind für uns seit über 100 Jahren ein sehr wichtiger Geschäftszweig“, erklärt Dr. Michael Kaschke, Vorsitzender des Konzernvorstands von ZEISS. „Wir sind sehr stolz darauf, dass Kameras mit unseren Linsen bereits auf dem Mond waren und von zahlreichen berühmten Fotografen verwendet werden. Diese Tradition ist für uns Verpflichtung, weiterhin höchste Qualität zu bieten und bahnbrechende neue Technologien zu entwickeln.“
Stellen die Referenz in der Abbildungsleistung von Foto-Objektiven: die neuen Zeiss Loxia, Touit und Otus Objektivreihen von Zeiss.
Einen Höhepunkt in der Geschichte stellte der 20. Juli 1969 dar: die erste Mondlandung. Neil Armstrong und Buzz Aldrin fotografierten mit Hilfe einer Hasselblad 500EL mit ZEISS Biogon Objektiv die ersten Bilder auf der Oberfläche des Erdtrabanten. Da herkömmliche Serien-Objektive auf dem Mond nicht oder nur unzureichend funktionieren, wurde es speziell für diese Mission entwickelt. Das „Mond-Objektiv“ besaß andere Schmiermittel und keine Leder- oder Kunststoffteile. Die Fassungen hatten Druckausgleichsbohrungen und für die Handhabung mit Handschuhen waren die Bedienelemente verändert.
„ZEISS hat nicht nur Fotografie-Geschichte geschrieben, sondern überzeugt bis heute durch erstklassige technologische Entwicklungen“, sagt Dr. Winfried Scherle, Leiter des Unternehmensbereichs Consumer Optics bei ZEISS. „So erfüllen die 2013 erstmals vorgestellten ZEISS Otus SLR-Objektive selbst die höchsten Anforderungen von Profi-Fotografen.“ Optisch heben sie sich durch die sehr hohe Bildqualität hervor, sogar mit offener Blende. Sie gewährleisten ein neutrales Bokeh im Hintergrund, hoch detaillierte Bilder ohne störende Artefakte, hohe Auflösung über das gesamte Bildfeld, keine Farbsäume oder Verzerrungen sowie einen extrem hohen Bildkontrast bis zum Rand. Die Abbildungsleistung bleibt dabei über alle Aufnahmedistanzen vollständig konsistent.