V-J Day Kiss von Alfred Eisenstaedt
Zu den Highlights der Fotoauktion bei WestLicht in Wien gehört in diesem Herbst Alfred Eisenstaedts legendärer V-J Day Kiss, der mit einem Startpreis von 8.000 Euro einem Sammler 48.000 Euro wert war. Ein neuer Bestpreis für die Fotoikone, auf der ein Matrose zu Kriegsende 1945 eine Krankenschwester auf dem Times Square küsst. Die Geküsste war die erst im September verstorbene Greta Friedman, die aus Wiener Neustadt stammte und 1938 in die USA emigrierte.
Die Hollywood-Legende James Dean mit Zigarette im Mundwinkel ging für 38.400 Euro ging noch nie so teuer über den verregneten Times Square. Das bedeutet den bisher höchsten Preis für diesen Klassiker von Dennis Stock aus dem Jahr 1955, der mit 2.800 Euro gestartet war. Ein weiteres Highlights war mit 24.000 Euro das weltberühmte Hissen der US-Flagge auf Iwo Jima, 1945, von Joe Rosenthal heraus (Startpreis: 5.000 Euro). Auch Robert Doisneaus „Le baiser de l’Hôtel de Ville“, Paris 1950, kletterte von 7.000 auf 19.200 Euro. Eine Aktstudie von Frantisek Drtikol, ein Pigmentumdruck aus dem Jahr 1914 (Startpreis: 14.000 Euro), sicherte sich ein Sammler um 20.400 Euro.
Nicht minder erfolgreich war die Kameraauktion bei Westlicht. Von 90.000 auf 384.000 Euro kletterte eine Nikon One und erzielte damit den bisher höchsten Preis, der jemals für eine Kamera des japanischen Traditionsherstellers bei einer Versteigerung gezahlt wurde. Der Weltrekordpreis wurde bei der 30. Kamera-Auktion im 15. Jahr von WestLicht erreicht.
Erwartungsgemäß erzielten auch zahlreiche Lose aus dem Hause Leitz/Leica Bestpreise: Auf 78.000 Euro kletterte die bei 24.000 Euro gestartete Leica M3 Schwarz Lack Nr. 915252 „Herbert List“ aus dem Jahre 1958. Mit dieser Leica fotografierte der berühmte deutsche Magnum Fotograf viele Jahre lang für Magazine wie Vogue, Harper’s Bazaar und Life.
Gefragt waren auch Raritäten wie zwei bis dato unbekannte Rifle Gewehrkameras, die von E. Leitz New York hergestellt und im Juli 1938 der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Das RITOO Gewehr mit dem 20 cm Telyt-Objektiv wurde mit 80.000 Euro ausgerufen, die zweite Version des RITEL mit dem 40 cm Telyt-Objektiv mit 90.000 Euro. Beide Lose erzielten am Ende spannender Bietergefechte jeweils 168.000 Euro.
Für einen Höhepunkt unter den Losen aus der Frühzeit der Fotografie sorgte der seltene Lumière Cinématographe. Diese erste Filmkamera, die gleichzeitig auch Projektor ist, konnte um 90.000 Euro verkauft werden (Startpreis: 40.000 Euro).