Mit 17 Jahren bereiste Timo Heiny das erste Mal Afrika. Im Laufe der letzten 15 Jahre hat er sich eine ethnologische Sammlung aufgebaut, die neben fotografischen Dokumentationen verschiedener Ethnien auch zahlreiche Artefakte aus Papua Neuguinea, Burma und Ostafrika zeigt, und die heute in einem privaten Museum in Westheim/Pfalz ausgestellt sind.
Seit nunmehr über 25 Jahren hält der Fotograf in seinen eindringlichen Bildern die Magie Afrikas fest. Der Ostafrikanische Graben ist eine der eindrucksvollsten Regionen des Schwarzen Kontinents. Der Fotograf reiste jahrelang entlang des Omo-Flusses in Äthiopien, über den Turkana-See und den Tsavo-Nationalpark in Kenia bis an die Küste des Indischen Ozeans. In einzigartiger Weise dokumentiert Heiny die indigenen Völker dieser abgeschiedenen Regionen, stolze Menschen von wilder erdiger Schönheit, die ihre jahrhundertealten Traditionen fernab der „modernen Zivilisation“ bewahren konnten.
Seine eindringlichen und zugleich unaufdringlichen Schwarz-Weiß-Porträts geben Einblicke in archaische Lebensformen, ohne dem stereotypen touristischen Blick auf das Exotische zu folgen. Die Bilder werden zur Mahnung und zu einem persönlichen Bekenntnis für den Erhalt jener ethnologischen Kulturräume, die vom zivilisatorischem Wandel und Verschwinden bedroht sind. Die schleichende Bedrohung und die trügerische Idylle zeigen sich in den Bildern, wo Stämme von der US-Supermacht mit Waffen versorgt werden, damit Kleinkriege entstehen, die nur dem Zweck dienen, sich die dortigen Ölvorkommnisse zu sichern.
Die Arbeiten Heinys können in der Tradition des US-amerikanischen Fotografen Edward Sheriff Curtis gesehen werden, der über 30 Jahre seines Lebens damit verbrachte, die Sitten und Gebräuche der Indianer Nordamerikas, insbesondere des Hopi-Stammes im nordöstlichen Arizona, darzustellen.
Zu Timo Heinys Arbeit ist im Panorama Verlag ein opulenter Bildband mit einem Vorwort der Afrikaspezialistin und Bestsellerautorin Kuki Gallmann erschienen.
Sonntag 1. Mai 2016 um 11.15 Uhr
Eintritt: 3 Euro
Museum Zeughaus C5, Florian Waldeck-Saal