Foto: Benedikt Werner, Sprengel Museum Hannover
Von dieser Aktion existiert ein Foto, ohne Copyright und Angaben zur Person. Für Kuball macht diese Tatsache aus einer ‚privaten‘ handschriftlichen Äußerung ein „öffentliches Statement“: „Ich betrachte meine Umsetzung als eine Art re-enactment zur historischen Situation. Aber mit deutlichem Verweis auf die jetzige Situation, denn wie kann die Frage nach einem ‚kritischen Denken‘ zeitgebunden sein und sich nur auf Leipzig und die Ex-DDR beziehen?“
Die Initiative zum re-enactment von Mischa Kuball geht vom Lichtfest Leipzig 2014 aus, das am 9. Oktober 2014 stattfindet. Zehn internationale Künstler beteiligen sich mit Performances und Interventionen. Kuball nimmt mit einer Installation und einer Aktion am Lichtfest Leipzig teil. Zu dessen bundesweiten Pressekonferenz am 12. September hat er das Banner dort im Stadtbild Leipzigs re-enactet, wo es 1989 bereits zu sehen war. Daneben wird das Banner nicht nur in Leipzig und in Hannover, sondern in weiteren Städten zu sehen sein.
‚KRITSCHES DENKEN BRAUCHT ZEIT UND RAUM hier & überall‘ ist nicht nur eine künstlerische Intervention, die sich auf die Montagsdemonstrationen in Leipzig bezieht. Ihre Aussage lässt sich über diesen konkreten historischen Zeitpunkt hinaus auf viele weitere Situationen beziehen. An der Fassade des Sprengel Museum Hannover, lässt sich der Text des Banners ebenso auf die Initiative des Erweiterungsbaus, aber auch auf die Kunst im Allgemeinen beziehen.
Mischa Kuball: „Mit der Verortung an Museum, Kunsthalle, Kunstakademie suche ich auch einen deutlichen Verweis auf die Rolle der Kunst in der Gesellschaft (…).