Max Pinckers © Victoria Gonzalez-Figueras
Die Bilder der Serie „Red Ink“ von Max Pinckers sind unter strenger Aufsicht entstanden. Er war im Auftrag des Wochenmagazins „The New Yorker“ in Nordkorea, wo er auf dem Höhepunkt des Propagandastreits mit den USA im August 2017 den Journalisten Evan Osnos auf einer viertägigen Reise begleitete. Der diesjährige LOBA Gewinner spielt bei seiner Serie „Red Ink“ geradezu mit der Wahrnehmung des Betrachters. Nordkorea zählt nach wie vor zu den abgeschottetsten Ländern der Welt. Auch wenn man den Eindruck haben könnte, dass das Regime in letzter Zeit mehr Fotografen in das Land lässt, ist unabhängiges Fotografieren nach wie vor so gut wie unmöglich. Pinckers hatte sich von vornherein keinerlei Illusionen darüber gemacht, dass er mit seinen Aufnahmen einen Blick hinter die vom Regime aufgerichteten Kulissen werfen könnte. Stattdessen setzte er seinen Blitz wie bei einem Werbe- oder eben Propaganda-Shooting ein, um das Inszenierte der jeweiligen Situation zu verdeutlichen.
„Im Namen der gesamten Jury beglückwünsche ich die Gewinner des diesjährigen Leica Oskar Barnack Awards, Max Pinckers und Mary Gelman. Beiden ist mit ihren Bildserien eindrucksvoll der humanistische Blick auf die Gesellschaft mit dem Mensch im Mittelpunkt gelungen. Die Vielfalt sowie die herausragende Qualität der rund 2.500 Einreichungen aus 110 Ländern hat die gesamte Jury sehr beeindruckt. Die Einreichungen verdeutlichen, dass das Wettbewerbsthema‚ ‚die Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt‘, welches bereits seit 1979 zur ersten Ausschreibung des LOBA besteht, damals wie heute aktuell und von hoher Bedeutung ist“, so Karin Rehn-Kaufmann, Art Director & Chief Representative Leica Galleries International.
Die Gewinner und Finalisten des LOBA werden am 10. Oktober im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in Berlin ausgezeichnet. Die Bildserien der Gewinner und Finalisten sind im Rahmen des „EMOP Berlin – European Month of Photography“ in einer großen Ausstellung in der „Neuen Schule für Fotografie“, Brunnenstraße 188-190, 10119 Berlin bis zum 31. Oktober 2018 zu sehen. Begleitend zur Ausstellung erscheint der LOBA Katalog 2018, der die Gewinner und Finalisten mit umfangreichen Bilderstrecken und Interviews detailliert vorstellt.
Max Pinckers
Der belgische Fotograf, 1988 in Brüssel geboren, erforscht in seinen Arbeiten die Strategien visuellen Erzählens in der Dokumentarfotografie. Er hat von 2008 bis 2012 an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Gent studiert, seither vier Bücher veröffentlicht und vielfach national und international ausgestellt. Er hat den Verlag Lyre Press gegründet und war bereits 2016 mit der Serie „Two Kinds of Memory and Memory Itself“ LOBA-Finalist.