Ursel Jäger: Gottfried Jäger präsentiert seine Lochblendenstruktur 3.8.14 F 2.5, 1968 Kameraphotographie
Seit 1959 wird von der DGPh der Kulturpreises für bedeutende Leistungen in der Fotografie vergeben. Ausgezeichnet wurden bisher unter anderem Prof. Klaus Honnef, Wolfgang Tillmans, Steven J. Sasson, Edward Ruscha, Prof. F.C. Gundlach, Bernd und Hilla Becher, Henri Cartier-Bresson und Man Ray.
Gottfried Jäger, der 1937 in Burg geboren wurden, hat nach seiner Gesellenprüfung in Fotografie in Bielefeld und anschließender Meisterprüfung im Fotografenhandwerk in Köln an der dortigen Staatlichen Höheren Fachschule für Fotoingenieurwesen studiert. Von 1960–1972 war er Fachlehrer für Photographie an der Werkkunstschule Bielefeld, von 1972–2002 an der Fachhochschule Bielefeld Professor für Fotografie mit den Lehrgebieten künstlerische Grundlagen der Fotografie, Photographik und Generative Bildsysteme. 2011 promovierte er zum Dr. phil. an der Universität Bielefeld, Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft mit einer Arbeit zum Werk des Mikrophotographen Carl Strüwe.
Gottfried Jäger hat maßgeblich die „Bielefelder Schule der Fotografie“ begründet und über Jahrzehnte wichtige Impulse für die Ausrichtung des Studiums in Bielefeld gegeben. Schon in den 60er Jahren entwickelt er den Begriff der „Generativen Photographie“. Seine künstlerische Arbeit in Form von Fotopapierarbeiten, Fotoobjekten und Installationen wird ergänzt durch die historische und kunstwissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der „Bildgebenden Photographie“.
Zum 150jährigen Jubiläum der Fotografie 1989 war Jäger maßgeblich an der Ausstellung und dem Katalog zu „Das Foto als autonomes Bild“ mit J.A. Schmoll gen. Eisenwerth und Jutta Hülsewig-Johnen beteiligt. Die Entdeckung und Aufarbeitung des Werkes von Carl Strüwe ist ihm zu verdanken. Gottfried Jäger vereint in herausragendem Maße die sich gegenseitig bereichernden Aspekte eines Künstlers, Hochschullehrers und ‚Netzwerkers‘ für die Belange der Photographie.
Mit dem Kulturpreis der DGPh wird das Lebenswerk Gottfried Jäger gwürdigt.
Aus Anlass der Verleihung des Kulturpreises zeigt die Galerie Photo Edition in Berlin-Prenzlauer Berg (www.photo-edition-berlin.com) die Ausstellung „Gottfried Jäger: Fotografie der Fotografie“. Die Vernissage ist am 7. März von 15 bis 18 Uhr. Die Ausstellung wird bis zum 30. April zu sehen sein.
Gottfried Jäger: Spektralgang, 1980
Luminogramm, Digigraphie, 110 x 80 cm