Gesamtsiegerin Britta Jaschinski | Konfisziert
Im Rahmen des 25. Internationalen Naturfotofestivals der GDT in Lünen wurden die Gewinner des Wettbewerbs „Europäischer Naturfotograf des Jahres“ bekanntgegeben. Fotografinnen und Fotografen aus 31 Ländern hatten nahezu 18.000 Aufnahmen eingereicht, und für die Jury war es angesichts der hohen Qualität der Einsendungen keine leichte Aufgabe, die 85 besten Bilder der verschiedenen Kategorien auszuwählen.
Geboren und aufgewachsen in Deutschland, zog Britta Jaschinski in den neunziger Jahren nach Großbritannien, um Fotografie zu studieren. In den folgenden 20 Jahren wurde sie in zahlreichen internationalen Wettbewerben für ihren besonderen fotojournalistischen Stil ausgezeichnet.
Britta Jaschinski widmet sich mit Hingabe der Dokumentation des großen Leides von Tieren, die allzu oft Opfer von Vergnügungs- und Geltungssucht, Habgier und Aberglauben sind. Ihre Arbeiten werden weltweit veröffentlicht, ausgestellt und in Galerien für zeitgenössische Kunst verkauft.
„Erschütternde Fußschemel. Einfach und unverfälscht. Es bedarf keiner weiteren Zutaten, um den Betrachter zu fesseln, zu informieren, zu schockieren und traurig zu stimmen“, so die Worte der Jury. Diese beiden Hocker stehen stellvertretend für die vielen tief verstörenden Dinge, die weltweit von Menschen geschmuggelt werden. Anderthalb Millionen beschlagnahmte Objekte dieser Art lagert der „U.S. Fish and Wildlife Service“ in einem Depot in Denver, Colorado. Jaschinski: „Ich habe diese Körperteile so positioniert, dass sie eine gewisse Würde ausstrahlen, um den Tieren Respekt zu zollen, deren Leben geopfert wurde aus Geltungssucht, Habgier und Aberglauben.“
Gesamtsieger Erlend Haarberg | Streit im Schnee
Erlend Haarberg, 1966 in Trondheim (Norwegen) geboren, hat eine Ausbildung als Biologe abgeschlossen und arbeitet seit 1990 freiberuflich als Naturfotograf mit Schwerpunkt auf der Tierwelt des Nordens. Seine Bilder wurden weltweit in namhaften Wettbewerben ausgezeichnet. Zwischen 1986-2000 wurde er sechs Mal zum norwegischen Naturfotografen des Jahres gewählt. Zusammen mit seiner Frau Orsolya hat Erlend in den vergangenen zwölf Jahren an mehreren großen Fotoprojekten im Norden Europas gearbeitet. Die Bilder der beiden Fotografen wurden europaweit veröffentlicht, unter anderem in GEO und im BBC Wildlife Magazine und im National Geographic Magazine.
„Erlends Hasen sind pure Magie, der entscheidende Moment, dem Dunkel der Nacht entlockt, der Zeit, in der diese Tiere kämpfen. Durch seine Wahl für eine Schwarz-Weiß-Aufnahme, können wir uns auf die Form konzentrieren, die Energie, die Explosion von Schnee.“, so die Jury fasziniert. Haarberg: „Während der letzten 25 Jahre habe ich sehr viel Zeit damit verbracht, im Frühling Schneehasen in den Berg-Birkenwäldern von Zentral-Norwegen zu fotografieren. Diese Tiere sind nachtaktiv – auch zur Paarungszeit finden die meisten Aktivitäten im Schutz der Dunkelheit statt. Ich habe sehr lange versucht, ein Bild wie dieses zu machen, bei dem alles stimmt: Die Hasen nehmen eine perfekte Position ein, und leichter Schneefall unterstreicht die Magie dieses Augenblicks.“
In der Kategorie „Vögel“ gewann Klaus Tamm aus Deutschland mit seiner faszinierenden „Abendstimmung am Moorsee“. Sarah Skinner aus Großbritannien konnte sich mit ihrem Bild „Im Schatten der Giganten in der Kategorie „Säugetiere“ durchsetzen. „Folgen sie der gelben Linie“ heißt das Siegerbild des aus Spanien stammenden Fotografen Cristobal Serrano in der Kategorie „Andere Tiere“. Theo Bosboom aus den Niederlanden siegte mit seinem Bild „Wimpern“ in der Kategorie „Pflanzen und Pilze“. Die Kategorie „Landschaften“ entschied ebenfalls Theo Bosboom mit „Treppe zum Himmel“ für sich, in der Kategorie „Unter Wasser“ gewann Greg Lecoeur aus Frankreich mit „Grindwale“. „Ist jemand da?“ nannte Carsten Ott aus Deutschland sein Siegerbild in der Kategorie „Mensch und Natur“ und mit dem Portrait von “Miss Marble“ konnte der Deutsche Konrad Funk die Kategorie „Atelier Natur“ für sich entscheiden.
Simon Johnsen Wasseramsel
In der Jugendkategorie bis 14 Jahre siegte Carlos Perez-Naval aus Spanien mit „Wir sind gar nicht so verschieden“. Bei den 14 bis 17-jährigen konnte Simon Johnsen die Jury mit dem Bild „Wasseramsel“ überzeugen.