Der P3 Preis dient der Förderung interdisziplinärer und kollaborativer Entwicklungen im Bereich des Post-Fotografischen. Das Team „Generative Fotografie“, ging der Frage nach, wenn Fotografien immer weniger von der materiellen Welt abhängen, was passiert, wenn die Fotografie vollständig simuliert, virtualisiert oder durch Algorithmen hergestellt wird und somit ohne Licht, Linse und physische Objekte auskommt. In ihrem Prototypen entwickelten Adam Brown, Tabea Iseli und Alan Warburton eine interaktive Spielumgebung, die sich auf eine konzeptuelle und spekulative Auseinandersetzung mit Wildlife-Fotografie konzentriert.
Die Juroren würdigten die Auseinandersetzung des Prototypen mit der Geschichte der Fotografie und ihrer Verwandtschaft mitanderen Medien, aber auch die Reflexion über das Phänomen der Fotografie heute, einschliesslich eines originellen Kommentars über die Rolle der Fotografen und den Akt der Aufnahme. Das Projekt enthält kritische Elemente, die sich mit den Implikationen deszugewiesenen Themas auseinandersetzen – kombiniert mit einem spielerischen Ansatz, der sowohl subtil als auch subversiv ist und das Publikum auffordert, über seine Position als fotografische Zuschauern und Agenten nachzudenken. Schließlich zeugte ihre Präsentation vom Geist genuiner Zusammenarbeit und eines kollaborativen Lernprozesses.
Über P3
Alle zwei Jahre wird der Post-Photography Prototyping Prize (P3) vom Fotomuseum Winterthur und der Julius Bär Stiftung im Bereich der Post-Fotografie vergeben. Er dient der Unterstützung von Künstlern, kreativen Technologien und Forschern, die sich in ihrer Arbeit mit dem Wandel fotografischer Medien beschäftigen. P3 wurde 2016 ins Leben gerufen, um das Themenfeld des „Post-Fotografischen“ interdisziplinär zu erkunden und um zu unter- suchen, wie sich die Rolle der Fotografie in der gegenwärtigen Kultur verändern.
2018 wurde der P3 Preis zum zweiten Mal vergeben. Die 15 Finalisten trafen sich in London, wo sie in 5 Teams mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten einen Tag lang zusammenarbeiteten. Gemeinsam befassten sie sich mit den sozialen, kulturellen und technologischen Umbrüchen in der Produktion, Verbreitung und dem Konsum von Bildern. Die daraus entwickelten Prototypen präsentierten die Teams am darauffolgenden Tag der Öffentlichkeit und der Jury.
Das Fotomuseum wurde 1993 in Winterthur gegründet und ist heute ein führender Ort für die Präsentation und Diskussion von Fotografie. Mittels Ausstellungen, Publikationen, Veranstaltungen und dem Aufbau einer Sammlung (1960 bis heute) erforscht das Museum die Vielfalt fotografischer Medien.
Die Julius Bär Stiftung, die gemeinnützige Förderstiftung der Julius Bär Gruppe, leistet seit mehr als 50 Jahren auf sinnvolle und wirkungsvolle Weise einen Beitrag für die Gesellschaft als Ganzes.