Exakta-Modelle gibt es Dutzende. Aber dass professionelles Zubehör derart umfangreich angeboten wurde, das überraschte selbst die Fachleute des Deutschen Kameramuseums doch etwas, als sie drei große Umzugskartons voll mit Exakta-Kameras aus ostdeutscher Produktion wie aus Japan gespendet bekamen. Die schönsten 40 Kameras werden nun in einer Exakta-Sondervitrine im Plecher Museum präsentiert. Foto: Kameramuseum/Kurt Tauber
Die Doku-Reihe „Das war dann mal weg“ widmet sich verschwundenen Gegenständen aus unterschiedlichen Lebensbereichen: Wie funktionierte ein Fernschreiber? Und was hat ein Bleistift mit einer Musikkassette zu tun? Erstmals war der neue Dreiteiler im Oktober 2017 auf ZDFinfo zu sehen. Für Ende 2018 – so die Planung – lädt ZDFinfo erneut zu der ebenso unterhaltsamen wie informativen Zeitreise in die Welt der ausgestorbenen Dingen ein, diesmal werden die Märchen-Diaserien der Dresdner Firma Mikrolux ein Thema sein, die von Bernhard Pietrucha, dem Firmengründer und Vater des Plecher Museumsmitarbeiters Andreas Pietrucha, begonnen und von Andreas Pietrucha weiter geführt wurden.
Für die beliebte Reihe „Das war dann mal weg“ auf ZDFinfo, in der es um mittlerweile verschwundene Dinge des Alltags wie Musikkassetten, Telefonzellen oder Fernschreiber geht, drehte eine Produktionsfirma aus Berlin am Montag, 10. September 2018, im Deutschen Kameramuseum in Plech einen Beitrag über die Bildbänder der Dresdner Firma Mikrolux, deren Archiv sich in Plech befindet. Foto: Kameramuseum/Kurt Tauber
Es handelt sich meist um sogenannte Bildbänder, die mittels Diaprojektoren vorgeführt wurden und um Stereo-Bildpaare, die Märchen oder eigens kreierte Kunstfiguren wie die Teddy-Familie beinhalten. Jedes Kind in der DDR kannte diese kurzweiligen Geschichten so wie jedes Kind im Westen die Disney-Figuren kennt. Noch heute schwärmen längst erwachsene Besucher des Deutschen Kameramuseums in Plech, das die Mikrolux-Erzeugnisse bewahrt und ausstellt, von diesen Bildgeschichten aus der früheren DDR. Ein genauer Sendetermin für diesen Beitrag auf ZDFinfo steht noch nicht fest.
Die mehr als 40 Exakta-Kameras, die ab sofort in der neuesten Sonderausstellung mitsamt diversen wenig bekannten Suchereinsätzen und Systemteilen wie Diaduplikator oder Mikroskopansatz zu bewundern sind, kamen hingegen in drei randvoll bepackten Umzugskartons per Post ins Museum und zwar als Spende eines Dortmunder Sammlers. Gegenüber gestellt werden die Ihagee-Versionen aus der DDR und spätere Exakta-Apparate aus Japan, die die Ihagee-West nach einem Prozess um die Namensrechte auf den Markt brachte.
Die testweise angebotenen Werktags-Öffnungszeiten der vergangenen Wochen brachten dem Museum zwar keine Besucheranstürme, aber immerhin ein paar Dutzend zusätzlicher Interessenten, von denen die meisten aus beruflichen oder privaten Gründen unter der Woche eben mehr Zeit als am Wochenende haben oder weil der Sonntag (jeweils 11 bis 17 Uhr) für Urlauber oft der An- oder Abreisetag ist, an dem keine Zeit für einen Museumsbesuch bleibt.
Mehr aktuelle Infos: www.kameramuseum.de