Eigentlich geht es der Filmbranche in Deutschland sehr gut! Unter anderem sorgen hervorragende Autoren, Produzenten und Regisseure für qualitativ hochwertige Werke, für die man sie weltweit beneidet. Aber um Serien in der Größenordnung zu realisieren, wie man sie in den USA verwirklicht, fehlen meist die nötigen Etats. Die Entscheidung, was aus guten Ideen und Stoffen am Ende entstehen soll, fällt oft schwer – Film, Fernsehspiel, Serie – da waren sich alle Beteiigten der Diskussionsrunde einig bei der folgende Fachleute ihre Erfahrungen und Meinung kundtaten:
v. l.n.r.: Gabriele Pfennigsdorf, Corinna Mehner, Jana Burbach,
Robert Marciniak, Josef Reidinger.
Gabriele Pfennigsdorf, Stellv. Geschäftsführerin/Förderreferentin TV FilmFernsehFonds Bayern
Corinna Mehner, Geschäftsführende Gesellschafterin/Produzentin blue eyes Fiction
Jana Burbach, Drehbuchautorin/Teil des Writers Rooms von „Bad Banks“
Robert Marciniak, Geschäftsführer/Produzent Lieblingsfilm
Sven Nuri, Post Production Supervisor (u. a. „Dark“ und „Ballon“)
Josef Reidinger, Geschäftsführer/Produzent ARRI Media
Moderation: Dr. Michael Neubauer, Geschäftsführer Berufsverband Kinematografie (BVK)
„Wenn wir Serien entwickeln kostet das viel Geld und Arbeit. Man weiß nie, was dabei herauskommt, Wir haben noch keine Serien gemacht, aber es sind sicher harte Bedingungen“, äußerte sich Robert Marciniak, Geschäftsführer/Produzent Lieblingsfilm.
„Wir haben einen großen allgemenein Topf für Film und Fernsehen“, erklärte Gabriele Pfennigsdorf, „und es ist leider nicht möglich alle Forderungen zu erfüllen. Aber auch Einzelprojekte werden von Förderung berücksichtigt ebenso wie die Stoffentwicklung für Serien oder die strukturelle Hilfe für Kinos. Die Äste mit den Früchten neigen sich immer weiter nach unten, wo sie gepflückt werden können.“
v.l.n.r.: Neubauer, Pfenningsdorf, Mehner, Burbach, Marciniak.
Serien wie „Game of Thrones“, „Dark“, „Mad Man“ und „Parfum“ haben die Filmproduktionslandschaft maßgeblich verändert. Inzwischen produzieren alle alles, und das am laufenden Band. Der Serien-Hype setzt die Branche unter Druck, bietet aber auch große Chancen. Dabei beeinflussen Trends wie Binge Watching, Serien im Hochformat und kürzere Episoden die Sehgewohnheiten der Zuschauer – und damit die Arbeit der Filmschaffenden. Vor allem Programmfernsehen findet in der ehemaligen Form bei dem jüngeren Publikum nicht mehr statt. Streamung Portale wie Amazon und Netflix decken hier viele Bedürfnisse ab.
„Das ganze Konsumverhalten ändert sich“, bestätigt Josef Reidinger, ARRI Media, „Die Qualität in Deutschland ist hoch und wir haben ein Riesenpaotential an Talenten.“ Dieser Meinung ist auch die Prouzentin Corinna Mehner: „Man müsste mehr herumreisen, noch mehr Kontakte halten und sich noch intensiver mit den neuen Medien befassen können. Die Frage ist immer wo kann ich mich besser aufstellen, wo finde ich die Talente auf den Hochschulen?“
v.l.n.r.: Pfenningsdorf, Mehner, Burbach, Marciniak, Reidinger.
Auch Teamarbeit ist ein großes Thema wie zum Beispiel Drehbuchautorin Jana Burbach erzählte. „Lieblingsfilm“ entwickelte mit Jana Burbach (“Bad Banks”, “Die Heiland – Wir sind Anwalt”) im Writers’ Room eine spannende Serie mit geheimnisvoller weiblicher Hauptfigur. Jana Burbach arbeitet gerne im Team und hält den Druck der durch die Arbeit an Projekten entsteht durchaus auf für positiv, da man gezwungen sei, an einer Sache konstant daran zu bleiben.
Flexibilität wird vor allem auch in der Post Production verlangt wo Sven Nuri zuhause ist: „Es sind ganz unterschiedliche Mengen an Material, die mir von der Produktion geliefert wird. Es wird immer mehr in Richtung Film gearbeitet. Mein Job ist unter anderem die Logistik für alle umzusetzen.“
v.l.n.r.: Burbach, Marciniak, Reidinger, Nuri.
Eine spannende Diskussiionsrunde hat ARRI Media mit dieser Veranstaltung geboten, die viele Anregngen lieferte und dem Nachwuchs Mut geben sollte, konsequent seine Ziele zu verfolgen und sein Können weiterzuentwickeln.