Andreas Mühe: Merkel im Portrait Studio, 2011
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Die rund 70 präsentierten Werke untersuchen die Grundfragen der Fotografie, die Glaubwürdigkeit an die Macht der Bilder, die Kodierung und das Spiel mit der Fiktion. Indem reale Auftragsarbeiten und nachgestellte Szenen für die Betrachtenden auf den ersten Blick nicht oder nur schwer voneinander zu unterscheiden sind, macht Andreas Mühe den grundsätzlich inszenatorischen Charakter politischer Bildproduktion zum Thema. Diese unterliegt nicht nur gesellschaftlichen Zwängen und Anforderungen, die an die Darstellung von Macht herangetragen werden, sondern bildet ihrerseits Narrative aus, die der Künstler bewusst ins Fiktive erweitert. Damit trägt er auch dem Umstand Rechnung, dass Angela Merkel in diesem Jahr nach 16 Jahren als Kanzlerin abtritt und somit ein Kapitel bundesdeutscher Geschichte zu Ende geht. Rituale, Zeremonien und Protokolle haben auch und gerade in den Ausstellungen der SKD immer wieder eine große Rolle gespielt, sowohl ihre Tradition im höfischen Kontext als auch ihre Funktion in der gegenwärtigen Gesellschaft.
Andreas Mühe, Angela Merkel, 2009
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Andreas Mühe, Ihr Büro, 2009
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
Andreas Mühe, Unterm Baum, 2008
© VG Bild-Kunst, Bonn 2021
„Es ist uns eine große Freude, diese Ausstellung gemeinsam mit Andreas Mühe in so kurzer Zeit verwirklichen zu können. Sein Wunsch war es, diese Präsentation, die auch als Hommage an eine zumal international bereits historisch gewordene Figur verstanden werden muss, ganz bewusst in Dresden zeigen zu wollen“, Marion Ackermann, Generaldirektorin SKD, „das Zitat des Ausstellungstitels – es stammt von Angela Merkel selbst – markiert dabei die Offenheit einer Zukunft, die es erst noch zu gestalten gilt. Die Brücke zwischen persönlicher Erfahrung, der Geschichte eines Landes und der Fiktion thematisieren auch die Passagen des Schriftstellers Durs Grünbein aus seinen Oxford Lectures (2020), die die Ausstellung begleiten.“
Andreas Mühe wurde 1979 in Karl-Marx-Stadt geboren und arbeitet als freischaffender Künstler in Berlin.
Die Ausstellung wird maßgeblich durch das Engagement von Heiner Wemhöner unterstützt.
Marion Ackermann, Kuratorin der Ausstellung und Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Annegret Klinker, Kuratorin der Ausstellung