The Gruber Library, Fotobücher A–K + Film, Arbeitszimmer L. Fritz Gruber / Foto: Frederic Lezmi
© ZeroFourFoundation gGmbH, 2021 / „Gruber Library: Die Fotobuchsammlung Renate und L. Fritz Gruber“
Die Fotobuchsammlung von Renate und L. Fritz Gruber ist eine Arbeitsbibliothek von einzigartiger Relevanz für die Geschichte der Fotografie: mit etwa 5.000 Buchwerken spiegelt sich ihr kultureller Wert zunächst in einer Vielzahl herausragender monografischer Publikationen wider, die heute zu den Inkunabeln des Mediums zählen.
Renate und L. Fritz Gruber sind prägende Persönlichkeiten der Fotografiegeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts – in Köln und international. Hervorragend vernetzt, wirkte L. Fritz Gruber (1908–2005) als Mitbegründer der Kölner Fotofachmesse photokina, Kurator der flankierenden Bilderschauen sowie Initiator der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh). Renate Gruber(*1938) ist bis heute als Förderin der Fotografie bekannt.
Eine der vielen Danksagungen und Widmungen an Renate und L- Fritz Gruber, 1952
© ZeroFourFoundation gGmbH, 2021 / „Gruber Library: Die Fotobuchsammlung Renate und L. Fritz Gruber“
Die Grubersche Bibliothek ist einzigartig, denn das Kölner Ehepaar erwarb die Werke nicht nach ihrem Kapitalwert, sondern sie entwickelte sich aus den globalen Arbeitsbeziehungen des Hauses Gruber mit Fotograf*innen, Kurator*innen, Wissenschaftler*innen und Autor*innen. Bei vielen Bänden handelt es sich um Schenkungen von befreundeten Fotograf*innen mit sehr persönlichen Widmungen anlässlich von Einladungen ins Haus des Ehepaars. Ein großer Teil dieser Arbeitsbibliothek besteht aus Fotobüchern – ein Format, dessen Bedeutung noch immer unterschätzt wird, doch das seit den Anfängen des Mediums für viele Fotograf*innen eine wichtige Ausdrucksweise ist.
Dank der ZeroFourFoundation gGmbH ist es dem PhotoBook- Museum gUG gelungen, einen einzigartigen Schatz der Fotobuchkultur von internationaler Bedeutung zu sichern: Die Gruber Library: Die Fotobuchsammlung Renate und L. Fritz Gruber. Gemeinsam mit der ZeroFourFoundation gGmbH macht das Museum dieses beispiellose Kulturerbe nun öffentlich zugänglich.
Seit seiner international viel beachteten Gründungsausstellung im Kölner Carlswerk 2014 hat das PhotoBookMuseum die Förderung des Fotobuchs als eigenständige Ausdrucksform der Fotografie zum Ziel. Das bislang mobil agierende Museum will sich nun an einem festen Standort in Köln etablieren. Dort soll die Gruber Library über digitale Strategien und raumgreifende Inszenierungen konzeptionell erschlossen und erlebbar gemacht werden. Die Intention des Museums ist es, weitere Sammlungen von internationaler Bedeutung zu akquirieren, zu erforschen und zu vermitteln. Ganz im Sinne von Renate und L. Fritz Gruber wird auch die Gruber Library weiterwachsen. Eine Sammlung, in der sich das demokratische Grundverständnis der Grubers von Fotografie ausdrückt: ein Nebeneinander und Miteinandervon Standpunkten, Perspektiven und Sichtweisen.
Portrait Renate Gruber Foto Marvin Ibor Güngör
© ZeroFourFoundation gGmbH, 2021 / „Gruber Library: Die Fotobuchsammlung Renate und L. Fritz Gruber“
The PhotoBookMuseum gUG ist weltweit das einzige Museum, das sich ausschließlich dem Fotobuch widmet. Das demokratische Potenzial dieses Mediums steht dabei im Vordergrund. Als Museum des 21. Jahrhunderts versteht es sich als lebendiger, sozialer Ort, der einem breiten Publikum offensteht. Bisher als mobiles Museum aktiv, plant es in Köln aktuell einen festen Standort, an dem es mit seinen nationalen und internationalen Sammlungsbeständen langfristig arbeiten kann.
Die ZeroFourFoundation gGmbH fördert die Künste, sucht die kritische Auseinandersetzung mit den Visual Cultures und setzt sich für den Erhalt des visuellen kulturellen Erbes ein. Der Schwerpunkt liegt hier besonders auf der Fotografie und der Fotobuchkultur. In diesem Rahmen stellt die ZeroFourFoundation dem PhotoBook-Museum die Gruber Library dauerhaft zur Verfügung und unterstützt darüber hinaus weitere Sammlungs- und Vermittlungsprojekte des Museums. Außerdem ist der ZeroFourFoundation an der Förderung von Diversität sowie dem internationalen und interdisziplinären Austausch gelegen. Sie bewegt sich dabei ganz bewusst an der Schnittstelle von Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft.