Seit damals reiste der Fotograf, der sich selbst nicht als Fotojournalist, sondern als „visueller Storyteller“ versteht, immer wieder in das Land am Hindukusch, um von seinen Menschen und ihrem Alltag zu berichten. Dadurch wurde er zum intimen Kenner einer Region, die nach wie vor von endlosen Aufständen, ethnischen Konflikten, Kolonial- und Bürgerkriegen sowie religiösem Terror durchgerüttelt wird. Sein berühmtes Porträt eines afghanischen Mädchens, 1984 allerdings in einem Flüchtlingslager in Pakistan fotografiert, erlangte als Projektionsfläche westlicher Fantasien eine ungeheure Popularität und wurde zu McCurrys ‚Signature Shot‘. Wie viele von McCurrys Arbeiten besitzt es eine zeitlose, malerische Qualität.
Der im Taschen-Verlag, Köln, erschienene Bildband beginnt mit einer Reihe 1979 entstandener schwarzweißer Porträts junger, bewaffneter Männer und zeigt danach wunderbare, ausschließlich großformatig gedruckte farbige Aufnahmen aus vier Jahrzehnten Afghanistan: Menschen verschiedenen Alters und Landschaften – überwältigende, atmosphärisch dichte Bilder aus einem Land, das sich ungeachtet von Krieg und Zerstörung eine verblüffende Schönheit bewahrt hat. (H.-G. v. Zydowitz)
Steve McCurry
Afghanistan
Mit einem Nachwort von William Dalrymple
Text: Englisch, Deutsch, Französisch
256 Seiten
Format: 28 x 37,5 cm, Hardcover
Köln, Taschen-Verlag
ISBN: 978-3-8365-6936-1; 59,99 Euro
