Angela Merkel und Herlinde Koelbl
Darauf geht die für ihr Schaffen mehrfach, so 2001 mit dem Dr. Erich-Salomon-Preis der DGPh und 2009 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Fotografin Herlinde Koelbl in ihrem persönlichen Vorwort ein. Dies beginnt mit den Worten „Sie kam von außen, war neu in der politischen Arena und schrieb Geschichte“ – Angela Merkel war in der DDR aufgewachsen, eine Frau, evangelisch und geschieden. „Ihre Wahl zeigte, dass sich die deutsche Gesellschaft verändert hatte,“ stellt die vor allem für ihre fotografischen, oft durch tiefgehende Gespräche und Videos ergänzten Langzeitprojekte bekannte Fotokünstlerin fest.
1995
Der erste Block des opulenten, im Taschen-Verlag, Köln, erschienenen Bandes „Angela Merkel – Porträts 1991 – 2021“ umfasst die Jahre 1991 bis 1998, in denen Angela Merkel in Bonn ihre politische Karriere als Frauen- und Jugendministerin startete und, nachdem die CDU die Bundestagswahl verloren hatte, als Generalsekretärin der Partei fortsetzte. In diesen Jahren hat Herlinde Koelbl anlässlich der Sitzungen jeweils ein ausführliches Gespräch mit Merkel geführt, das die Porträts ergänzt.
2008
Dem zweiten Teil vorgeschaltet ist das Essay „Die Ära Angela Merkel“, in dem Christopher Clark und Christina Spohr ihre 16 Jahre an der Spitze der deutschen Staatsführung würdigen. Der Bildteil setzt die jährliche Porträtreihe mit der am 22. November 2005 zur ersten Bundeskanzlerin vereidigten Angela Merkel fort und endet mit ihrem Ausscheiden aus dem Amt 2021. Diese Porträts sind Jahr für Jahr mit einer prägnanten Aussage der Bundeskanzlerin, wie beispielsweise 2009 mit „Wahlfreiheit setzt Wahlmöglichkeit voraus“, garniert und wird durch den Beitrag „Über Angela Merkel“ von George Packer, der 2014 für ‚The New Yorker‘ ein Profil von Merkel schrieb, ergänzt. In seinem Text würdigt der Journalist die Arbeit beider Frauen, der Kanzlerin und der Fotografin.
2021
2011
Was musste sie lernen, wie musste sie sich verändern, um zu bestehen, ja politisch zu überleben? Wie wirkte die Politik hinein in ihr Privatleben? Nicht nur durch die Kameralinse gelang es der renommierten Fotokünstlerin, die Menschlichkeit Merkels einzufangen; auch auf Koelbls Fragen antwortete die ansonsten äußerst zurückhaltende Politikerin so erstaunlich offen und persönlich, dass der britische ‚Guardian‘ von einer der „ungewöhnlichsten Beziehungen der modernen Politik“ schrieb, die beide Frauen verbindet.
2015
Herlinde Koelbl legt mit dem opulenten Band ein dokumentarisches Porträt in Wort und Bild vor, wie es von keinem anderen „global leader“ existiert. Eine Zeitreise durch die Epoche Angela Merkel – vom ersten Jahr bis zum Ende. Entstanden ist das Porträt einer extremen physischen und psychischen Verwandlung. Und das Protokoll einer außergewöhnlichen Begegnung.
H.-G. v. Zydowitz
Herlinde Koelbl (DGPh)
Angela Merkel – Portraits 1991–2021
Texte: Deutsch, Englisch
248 Seiten
Format: 30×30 cm, Hardcover mit Schutzumschlag
Köln, Taschen-Verlag
ISBN: 978-3-8365-8873-7;
Preis 50 Euro
