Nach zehn erfolgreichen Jahren als Porträtfotograf, in denen er mit malerischen Unschärfe-Effekten gearbeitet hatte, wurde er zur Leitfigur der ‚Gruppe f/64‘, einem Zusammenschluss einiger kalifornischer Fotografen, die einer „reinen“, auf äußerste Bildschärfe und Detailtreue ausgerichteten Schule, der „Straight Photography“, Bahn brechen wollten. Mit großen Plattenkameras von 8 x 10 inch und einer Blende 64 erzielt er Aufnahmen von extremer Schärfentiefe und ganz eigenem künstlerischen Reiz. Auf diese Weise erarbeitet er sachliche und zugleich ausnehmend sinnliche Fotografien, meisterhaft ausbalanciert zwischen stechender Intensität und kompositorischer Ruhe. Weston vollzog so einen stilistischen Umschwung, der seine Karriere entscheidend beflügelte.
Ob Akte, Naturstudien oder unzählige unterschiedliche Ansichten der dramatischen kalifornischen Landschaft: Westons Werke zielten stets darauf ab, die „eigentliche Substanz und Quintessenz der Sache selbst“ zu erfassen. In dieser vom Designer, Kurator, Foto- und Buchexperten Manfred Heiting (DGPh) in der neuen Reihe „Foto Masters“ im Taschen-Verlag, Köln, herausgegebenen Monografie zeichnet Kurator Terence Pitts unter dem Titel „Kompromisslose Landschaft“ in seinem Beitrag das Leben und Werk von Edward Weston nach. Der Band führt einige seiner markantesten Werke, Ikonen der modernen Fotografie, zusammen.
H.-G. v. Zydowitz
Edward Weston
Hrsg.: Manfred Heiting (DGPh)
Mit einem Text von Terence Pitts
252 Seiten, Texte in Deutsch, Englisch, Französisch
Format: 21 x 27,5 cm, Softcover
Köln, Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-6450-2;
Preis 19,99 Euro