Markus Kaesler: Berlin//Bucharest
Künstlerinnen und Künstler präsentieren in der Gesprächsrunde „Talk Fotografie“ ihre Arbeiten zu unterschiedlichen fotografischen Positionen und treten mit dem Publikum in einen offenen und lebendigen Dialog. Am Sonntag, 4. Dezember 2016 um 11:15 Uhr wird Markus Kaesler zu seiner interessanten Arbeit der Städtebilder, in denen er zwei Orte in einem Bild zusammenführt, Stellung nehmen. Die Moderation liegt in den schon bewährten Händen von Dr. Claude W. Sui, Leiter und Senior-Fotokurator des Forum Internationale Photographie (FIP) an den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, und Stephanie Herrmann M.A.
Markus Kaesler wurde 1977 in Essen geboren. Er lebt in Heidelberg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind die freie künstlerische Fotografie und die Bühnenfotografie. Seine Arbeiten entstehen meist seriell über einen längeren Zeitraum hinweg.
Seine Städtebilder auf analogem Filmmaterial zeigen zum Einem das optische Ineinanderfliessen zweier Städte unmittelbar, unkorrigiert im Augenblick der Aufnahme und nicht im Nachhinein am Computer, zum Anderen entsteht das Bild auf Material, das tatsächlich physisch an beiden Orten war. ‚contacts.‘ verbindet Städte unterschiedlicher Kulturräume und vereint sie in Bildern, die durch entgegengesetzte Doppelbelichtungen entstehen und das auf dem identischen Stück Filmmaterial.
‚contacts.‘ ist ein visueller Schmelztiegel von Städten. Der Titel ist vor dem Hintergrund der unterschiedlichen Bedeutungen des Wortes, sowohl im fotografischen Sinn als auch im interkulturellen Kontext zu sehen. Er setzt den thematischen und formalen Rahmen der fotografischen Auseinandersetzung. Zum einen bringen die Fotografien die Städte in direkten Kontakt, zum Anderen sollen die Fotografien in einer möglichen Präsentation als Kontakte gezeigt werden; Direktkopien des fotografischen Negatives; dem ersten und unverfälschtesten, unbeschnittenen Eindruck, den der Fotograf von seinem Werk bekommt.
Das Alphabet dient dabei als strukturierendes Grundmuster. Die Stadtpaare ergeben sich durch ihren An-
fangsbuchstaben in englischer Schreibweise. Berlin//Bucharest, Paris//Prague oder London//Lisbon. 26
Städtepaare. 52 Städte in 52 Ländern. Jeder der Orte hat seinen eigenen individuellen Charakter, der durch kulturelle Werte, Architektur und geographische Gegebenheiten geprägt wird.
Durch das verwenden einer 4×5“ Lochkamera, und die dadurch bedingte Bildästhetik, wird dieser Eindruck des ‚in between‘ ebenso verstärkt, wie der Aspekt der Zeit. Durch einen relativ kleinen Lochdurchmesser erreiche ich Belichtungszeiten, die sich eher im Minuten- als im Sekundenbereich bewegen. Durch diese langen Belichtungszeiten wird jede Aufnahme zu einem Verweilen vor dem Motiv, in der das Licht möglichst unmanipuliert auf dem Film zeichnen kann.
Eintritt: 3 Euro
Museum Zeughaus C5, Florian-Waldeck-Saal, Mannheim