Richard Mosse, Bautzen, 2016, from the series Heat Maps, 2016-17
© Richard Mosse, Prix Pictet 2017
Kofi Annan, Ehrenpräsident des Prix Pictet, gab den Gewinner des Prix Pictet beim Empfang zur Eröffnung der Ausstellung im Victoria und Albert Museum in London bekannt. Dort sind bis zum 28. Mai 2017 die Arbeiten der zwölf nominierten Fotografen zu sehen.
Richard Mosse, Grid (Moria), 2017, sixteen-channel HD flat creen installation,
6 mins 52 seconds, from the series Heat Maps, 2016-17
© Richard Mosse, Prix Pictet 2017
Richard Mosses Serie Heat Maps zeigt Flüchtlingscamps durch das Teleobjektiv einer Wärmebildkamera, die für militärische Zwecke entwickelt wurde und Körperwärme aus 30,3 Kilometern Entfernung erkennen kann. Die Serie konzentriert sich auf die Reise der Migranten durch Europa, den Nahen Osten und Nordafrika. Mosse verwendete die Kamera, um die Schauplätze zu scannen und schafft so extrem detaillierte Wärmebildpanoramen, die das Ausmass der Lager und das Leben der Menschen darin nachzeichnen.
Richard Mosse, Ventimiglia, 2016, from the series Heat Maps, 2016-17
© Richard Mosse, Prix Pictet 2017
Richard Mosse, 1980 in Irland geboren, erwarb 2008 seinen Master in Fotografie der Yale University. Seine Werke waren in namhaften Museen und Gallerien weltweit zu sehen. Seine neueste Serie Heat Maps wurde 2017 in der Barbican Art Gallery in London ausgestellt.
Sir David King, Vorsitzender und Sprecher der Jury, sagte: „Unsere Aufgabe als Jury war so schwer wie noch nie, da alle nominierten Künstler Arbeiten herausragender Qualität eingereicht haben. Erst nach einer langen und angeregten Diskussion haben wir uns dazu entschieden, Richard Mosse den 7. Prix Pictet für seine Serie Heat Maps zu verleihen. Seine originellen Fotos behandeln das aktuelle Thema des prekären Lebens vertriebener Menschen, die sich am Rande der Gesellschaften der Erste-Welt-Länder an ihre Existenz klammern.“
Die zwölf nominierten Fotografen waren Mandy Barker [geboren 1964, Vereinigtes Königreich], lebt und arbeitet in Leeds, Saskia Groneberg [geboren 1985, Deutschland], lebt und arbeitet in München, Beate Gütschow [geboren 1970, Deutschland], lebt und arbeitet in Berlin und Köln, Rinko Kawauchi [geboren 1973, Japan], lebt und arbeitet in Tokio, Benny Lam [geboren 1967, Hongkong], lebt und arbeitet in Hongkong, Richard Mosse [geboren 1980, Irland], lebt und arbeitet in New York City und Irland, Munem Wasif [geboren 1983, Bangladesch], lebt und arbeitet in Dhaka, Sohei Nishino [geboren 1982, Japan], lebt und arbeitet in Tokio, Sergey Ponomarev [geboren 1980, Russland], lebt und arbeitet in Moskau, Thomas Ruff [geboren 1958, Deutschland], lebt und arbeitet in Düsseldorf, Pavel Wolberg [geboren 1966, Russland], lebt und arbeitet in Tel Aviv, und Michael Wolf [geboren 1954, Deutschland], lebt und arbeitet in Hongkong.
Der Prix Pictet wurde 2008 von der Pictet-Gruppe in Genf geschaffen und hat sich als weltweit führender Kunstpreis für Fotografie und Nachhaltigkeit etabliert. Auf über 80 Ausstellungen in 54 verschiedenen Städten sahen über 400 Millionen Menschen die Fotografien. Der Preis widmete sich in den letzten sieben Jahren jedes Jahr einem neuen Thema, das sich jeweils mit einen besonderen Aspekt der Nachhaltigkeit auseinandersetzte. Die sieben Themen sind: Water, Earth, Growth, Power, Consumption, Disorder und Space. Zu jedem dieser Themen wurde ein Buch veröffentlicht, das die Arbeiten der nominierten Künstler zeigt. Die sechs bisherigen Gewinner des Prix Pictet sind (in chronologischer Reihenfolge): Benoit Aquin, Nadav Kander, Mitch Epstein, Luc Delahaye, Michael Schmidt und Valérie Belin.
Prix Pictet im V&A
6. – 28. Mai 2017
V&A
Cromwell Road
London SW7 2RL