Zwischen 1969 und 1971 gestaltete Avedon vier monumentale, vielfigurige Wandbilder mit Porträts von Aktivisten der Friedens- und Bürgerrechtsbewegung, Allen Ginsbergs Familie, Andy Warhols Factory und Funktionären des Vietnamkriegs. Exemplarisch stehen sie für die zentralen Themen in Avedons Porträtwerk. Seine Empathie, sein Blick für das Unverwechselbare sowie sein politisches und soziales Engagement kennzeichnen auch Avedons Bücher „Observations“, „Nothing Personal“ und „In the American West“. Bildnisse von Künstlern, Bürgerrechtlern, Farmern und Arbeitern, aber auch erschütternde Aufnahmen aus der Psychiatrie spiegeln hier ungeschminkt das Spektrum menschlichen Seins. In dem neuen, im Hirmer-Verlag, München, erschienenen Buch schildern die verschiedenen Autoren in ausführlichen Beiträgen den Werdegang und das beispielhafte Wirken eines der bedeutendsten Photographen unserer Zeit, der während eines Großteils seines Lebens in unterschiedlichen Genres der amerikanischen Photographie den Ton angegeben hat. Zutreffend stellt Jane Livingston dazu fest: „Als Porträt-, Mode und Werbephotograph hat Avedon eine Reihe photographischer Stile praktisch neu erfunden.“
Katalog zur Ausstellung, die noch bis 9. November in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen / Museum Brandhorst, München, zu sehen ist.
Richard Avedon: Wandbilder und Porträts
Mit Beiträgen von Louis Menand, Paul Roth, Bob Rubin, William Shawcross, Armin Zweite
262 Seiten mit 87 Tafeln und 38 Abbildungen in Duplex, 4 Klapptafeln im Überformat
Format: 26 × 32 cm, Leinen mit Etikettierung
München, Hirmer Verlag
ISBN: 978-3-7774-2284-8, Euro 59.-