Das muss jetzt aber wirklich unter uns bleiben! Schließlich könnte es die Mühen unseres Maya-Testes etwas relativieren. Er hat nämlich von Anfang an Spass gemacht, weil bereits die Einrichtung des Systems so schnell und einfach von statten ging. Genauer gesagt: wir konnten bereits nach einer knappen halben Stunde für Auspacken, Installation und Einrichtung damit beginnen, ausgewählte Testpersonen einzuladen, sich die für sie bereit gestellten Bilder, Videos und Dokumente herunterzuladen. Dezentral arbeitende Teams können so, wo immer sie auch arbeiten mögen, mit den für ihre Aufgaben benötigten Daten versorgt werden.
Schon allein das Auspacken der Teambox Maya bereitet Freude. Sie kommt
in einer ebenso geschmackvollen wie funktionalen Verpackung.
Die Teambox Maya, ein kleines, in Farbe, Form und Größe eher an eine Blumenvase erinnerndes Gerät mit wabenförmiger Grundfläche und einem stabilen Metallgehäuse in freundlichem Orange, bereitet schon beim Auspacken und Aufstellen Freude. Die funktionale aber ebenso geschmackvolle Verpackung macht einfach gute Laune und gibt dem Käufer das Gefühl, etwas erworben zu haben, das auch Hersteller und Entwickler als wertvoll erachten. Die wabenförmige Grundfläche des Gehäuses gab möglicherweise den Anstoß für den Namen. Aber genauso gut ließe sich dieser statt von der der fleißigen Biene auch von dem Volk der Maya ableiten, das die Geheimnisse seiner Kultur und Mythen bis heute nicht ganz preisgegeben hat. Wie dem auch sei: Die Teambox Maya unterstützt durch den einfachen Workflow bienenfleißige Nutzer und hält die Daten so sicher geheim wie die Maya ihre Geschichte.
Passt leicht auf jeden Schreibtisch oder in jedes Regal: Der Protonet Server Maya.
Doch bevor wir über unsere Erfahrungen mit der Private-Cloud Lösung Maya berichten, ein kurzer Exkurs, warum so viele Menschen sich so eine Lösung wünschen und wozu sie vorzugsweise benutzt wird. Schließlich mutet eine zentrale Datenaufbewahrungs- und Verteilstation in der heutigen Zeit für Viele angesichts der zahlreichen dezentralen Cloud-Lösungen im Web eher wie ein Anachronismus an. Der Hauptgrund warum so viele Menschen und auch Firmen ihre Daten lieber bei sich behalten, sind das Misstrauen gegenüber der Datensicherheit und die Anfälligkeit der Netze gegen Webspione sowie eine fragwürdige Rechtslage hinsichtlich des Datenschutzes in vielen Ländern, in denen sich die Server der Cloud-Dienstleister befinden. Zwar nutzt auch Maya das Web für den Datentransfer, doch ihre Speicherung und Aufbewahrung bleibt im Hause.
Starke Biene
Trotz ihrer relativ kompakten Maße ist die Teambox Maya ziemlich schwer. Das verdankt sie ihrem stabilen Gehäuse aus Stahlblech. Dieses Material wurde gewählt, um einerseits hohe Robustheit zu gewähren, andererseits auch wegen der guten Wärmeleitung sowie einer besseren elektrischen Abschirmung. Da die Entwickler gleichzeitig auf Ressourcenschonung hohen Wert gelegt haben, wurde gänzlich auf umweltbelastende Lacke oder Kleber verzichtet. Sämtliche Bauteile werden in Deutschland entwickelt, gefertigt und montiert. Die Endmontage erfolgt in Buchholz in der Nähe von Hamburg. Einige kleine Bauteile werden dort auch im modernen 3D-Druck hergestellt.
Da die Teambox ja 24 Stunden an 365 Tagen zur Verfügung stehen soll, spielt natürlich auch der Energieverbrauch eine wichtige Rolle. Er beträgt laut Herstellerangabe bei Normalbetrieb nur 9 Watt. Bei voller Auslastung sollen es nur 16 Watt sein.
Anschlussfreudig: Alle Schnittstellen sind auf der Unterseite der Box angebracht.
Da Lüfter nicht geräuschlos arbeiten, Energie benötigen und verschleißen, hat man für die Maya ein passives Kühlverfahren gewählt. Dabei saugt der Kühlkörper durch eine Art Kamineffekt kühle Luft von unten an und gibt die warme nach oben ab. Damit dieses Verfahren, auch als Konvektion bezeichnet, funktioniert und stets eine optimale Betriebstemperatur gewährleistet werden kann, muss das Gerät Maya korrekt aufrecht stehen und darf nicht liegend betrieben werden. Wird die Teambox im Regal aufgestellt, ist darauf zu achten, dass nach oben mindestens zehn Zentimeter Freiraum vorhanden ist.
Inbetriebnahme
Zum Lieberumfang der Box gehören neben dem Server ein Netzteil, das Netzkabel und ein Netzwerkkabel. Die gedruckte Anleitung ist eine kleine 15 seitige Broschüre, in der sich gerade einmal zwei Seiten mit der Inbetriebnahme des Gerätes befassen. So einfach gestaltet sich die Installation des Geräts.
Als erstes wird die Maya mit dem Netzwerkkabel an den heimischen Router angeschlossen. Dann wird das Netzteil angeschlossen und mit dem Stromkreis verbunden und der aufrecht stehende Server eingeschaltet.
Im nächsten Schritt wird der heimische PC mit dem WLAN Protonet verbunden, wozu die Eingabe eines Passwortes erforderlich wird. Dann wird der Webbrowser gestartet und die Adresse der Maya eingeben. Dann loggt man sich mit den vorgegebenen Benutzernamen und Passwort ein und kann sofort andere Nutzer einladen, auf bestimmte Ordner, Daten, Dokumente, Videos, Fotos oder Audiodateien auf dem Server zuzugreifen.
Alles ganz einfach: Herstellen der ersten Verbindung zum Server.
Um diesen Vorgang der Strukturierung zu vereinfachen, haben die Väter der Protonet Serverlösungen das Betriebssystem Soul geschaffen, das es nun schon in der Version 2.2 gibt. Soul ist, wie der Name sagt, die Seele der Private-Serverlösung von Protonet, mit der sämtliche Transfervorgänge gesteuert werden.
Dabei ist es weit mehr als nur ein Betriebssystem. Es ist eine komplette All-in-One-Lösung über die alle Nutzer per Webbrowser je nach Berechtigungsvergabe zugreifen können und die nicht nur den Datentransfer ermöglicht, sondern zugleich ein einfach zu handhabendes Projektmanagement mit eigener Email- und Chat-Funktion bietet.
Das macht die Maya zu einem optimalen Gerät für kleine Unternehmen oder Selbstständige, die projektbezogen mit externen Mitarbeitern zusammenarbeiten und dabei aber ihre sensiblen Daten keinem anderen Cloud-Dienstleister anvertrauen möchten. Die Maya lässt sich wahlweise mit schnellen SSD-Speicherlaufwerken mit Kapazitäten von 250 GB, 500 GB und 1TB bestücken. Zudem lassen sich über die beiden USB 3.0 Anschlüsse weitere externe Speicherplatten anschließen. Darüber hinaus gibt es einen Gigabit Ethernet Anschluss, einen HDMI-Port sowie einen MiniDisplayport. Die Rechenarbeit übernimmt ein 1,4 GHz Celeron Prozessor mit 2 MB L3-Cache. Als Arbeitsspeicher stehen 8 GB zur Verfügung. Das schnelle WLAN 802.11b/g/n liefert Transferraten von 300 Mbit/s.
Die Maya Teambox erlaubt den Zugriff über eine Vielzahl an Endgeräten.
Für die Verwaltung von Projekten lassen sich über die Software Soul Gruppen mit unbegrenzter Teilnehmerzahl anlegen und verwalten. Dies können entweder interne oder externe Mitarbeiter oder Kunden sein, denen individuelle Berechtigungen zugeteilt werden.
Um die Inhalte zu strukturieren können innerhalb der Gruppen unterschiedliche Themen angelegt werden, über die sich Mitarbeiter austauschen können. So lässt sich sicherstellen, dass alle Projektteilnehmer stets auf dem gleichen Informationsstand sind.
Konnte sein Unternehmen über Crowd-Funding finanzieren:
Protonet Gründer Ali Jelveh.
Darüber hinaus können aber auch persönliche Nachrichten privat mit anderen Nutzern ausgetauscht werden. Eine interessantes Feature fanden wir die ProtoCall-Funktion, die wir leider nicht ausprobiert haben. Damit können Nutzer per Videotelefonie miteinander kommunizieren. Das bedeutet letztlich dass sich mit Soul die gesamte Kommunikation über eine eigene Plattform abwickeln lässt. Selbstverständlich gibt es auch eine Messenger-Funktion für die mobile Kommunikation über Smartphones.
Alles Easy
Protonet nennt seine Lösungen die einfachsten Server der Welt. Nun fanden unsere Tests nicht unter Extrembedingungen mit riesigen Datenaufkommen und unter Dauerbelastung des Netzwerkes statt. Doch alles, was wir versucht haben, lief einfach und problemlos ab, ohne dass dazu eine Einweisung oder ein Support, den das Unternehmen auch als Live-chat anbietet, nötig wurde. Übrigens: mit Soul lassen sich auch Daten mit Partnern über einen öffentlichen Link austauschen, ohne ihnen Zugang zum eigenen Protonet Server zu gestatten. Auch bei dieser Variante erfolgt dies mit einer sicheren Verschlüsselung. Sicher bietet Soul viele weitere praktische Hilfestellungen für Selbstständige, Agenturen und kleiner bis mittlere Unternehmen, die wir nicht bei unseren Praxistests berücksichtigt haben oder die uns gar nicht aufgefallen sind. Auffallend aber war, bei allem was wir ausprobiert haben, wie einfach es sich gestaltete und das für keine Aufgabe zunächst ein Lernprozess notwendig erschien.