Olympus PEN E-P1 mit M.Zuiko Digital 75-300 mm 1:4,8-6,7
Es ist kaum zu glauben aber hinter dem kompakten Objektiv mit den Maßen 70 x 116 mm verbirgt sich ein Super-Tele-Zoom, das einem Kleinbildobjektiv mit dem Brennweitenbereich 150 bis 600 mm entspricht. Zudem ist es mit einer maximalen Anfangsöffnung von 1:4,8 (Weitwinkel) bis 1:6,7 (Tele) auch noch recht lichtstark. Das führt bei großen Abbildungsmaßstäben zu einem schönen Unschärfeverlauf des Hintergrundes und gestattet kurze Verschlusszeiten zum Einfrieren von Bewegung im Motiv und zur Reduzierung der Verwacklungsgefahr. Die wird bereits durch die kamerainterne Bildstabilisierung der Olympus PEN-Kameras weitgehend unterdrückt. All das macht Aufnahmen aus der freien Hand selbst bei Verwendung der maximalen Brennweite von 600 mm möglich.
Dennoch empfiehlt es sich, beim Arbeiten mit derartig langer Brennweite, mit einem stabilen Stativ zu fotografieren oder zumindest ein Einbeinstativ zu verwenden. Für Aufnahmen aus der Hand empfehlen wir auch den als Zubehör für die PEN Kameras erhältlichen, elektronischen Sucher zu verwenden. Er erlaubt es die Kamera in Augenhöhe zu halten und mit angelegten Armen für einen stabileren Halt zu fotografieren. Auch bei der Ausschnittwahl mit der auf dem Stativ montierten PEN erweist sich der 90° nach oben schwenkbare Aufstecksucher als sehr praktisch. Da mit solch langen Brennweiten auch meistens im Freien fotografiert wird, wo sich möglicherweise wegen des hellen Umgebungslichts das Bild auf dem Display nicht gut genug erkennen lässt, kann auch deswegen sein Einsatz vorteilhaft sein.
Die neue Leichtigkeit der Telefotografie
Für Viele gilt die Weitwinkelfotografie als die am besten geeignete Methode für das spontane Festhalten des Augenblicks. Über Jahrzehnte bestimmte sie den Stil berühmter Fotografen wie Robert Cappa, Henri Cartier-Bresson oder heute Michel Comte. Die Authentizität der Bilder, verstärkt durch die vom Betrachter gefühlte Nähe des Fotografen am Geschehen, war die allgemein anerkannte Begründung für die Ausdrucksstärke und Lebendigkeit von Weitwinkelaufnahmen in der Dokumentarfotografie. Das mag für früher auch zutreffend gewesen sein. Doch war die Nähe nicht der alleinige und auch nicht der ausschlaggebende Grund für die besondere Ausdruckskraft dieser Bilder. Es lag vielmehr an der Tatsache, dass der Fotograf es geschafft hatte, den optimalen Augenblick einzufangen. Dazu war neben der Nähe zum Geschehen vor allem die schnelle Reaktion von Fotograf und Kamera erforderlich.
Candid-, Street- oder Schnappschussfotografie funktioniert nicht mit schwerem Gerät wie Mittelformat- und Fachkameras oder langen Supertele-Objektiven mit ihren engen Bildwinkeln. Es war bisher einfach eine andere, zeitraubende und beschwerliche Art der Aufnahmevorbereitung erforderlich, um die mit dem Super-Teleobjektiv bestückte Kamera in Stellung zu bringen und den Ausschnitt zu wählen. Auch darin liegt ein Grund, warum es bisher seltener spontane Momentaufnahmen mit Teleobjektiven gab.
Der geschenkte Augenblick
Ob Weitwinkel-, Normal- oder Tele-Objektiv – stets macht der gekonnt im Foto festgehaltene, besondere Moment den ganz besonderen Reiz mancher Bilder aus. Um das Zufällige, Ungewöhnliche, Unwiederbringliche eines Augenblicks erfassen zu können, sollten möglichst keine allzu umständlichen fotografischen Vorbereitungen erforderlich sein. Eine leichte und handliche Ausrüstung fördert das spontane Fotografieren.
Jetzt macht Olympus diese Art der spontanen Fotografie weitgehend auch mit Supertele-Brennweiten möglich. Mit den superkompakten und leichten Superteles des Micro Four Thirds (MFT) Systemstandards wie beispielsweise dem Olympus M.Zuiko Digital 75-300mm 1:4,8-6,7, gelingen mit etwas Übung nun auch schnelle Schnappschüsse aus der Hand. Dazu tragen neben kompakter Bauweise und geringem Gewicht auch die effektive Bildstabilisation der PEN-Kameras und ihre hohe Sensorempfindlichkeit bei, die zudem kurze Verschlusszeiten ermöglicht und die Verwacklungsgefahr reduziert. Dennoch sollte der Fotograf über die spezielle Wirkung langer Brennweiten, enger Bildwinkel und großer Abbildungsmaßstäbe Bescheid wissen, um auch wirklich zu den gewünschten Ergebnissen zu gelangen.
Geraffte Perspektive
Teleobjektive raffen die Perspektive. Durch sie rücken im Raum in unterschiedlicher Entfernung gestaffelte Objekte im Bild näher aneinander. Der enge Bildwinkel verkleinert den Bildausschnitt und sorgt für eine konzentrierte Bildaussage. Der große Abbildungsmaßstab wiederum hat eine begrenzte Schärfentiefe zur Folge, durch den sich ein Objekt im Foto durch den Unschärfeverlauf hervorragend vom Hintergrund abheben kann. Doch der vergrößerte Abbildungsmaßstab erhöht auch die Verwacklungsgefahr.
Leichter abstandhalten
Mit Abstand besser: Tierfotos mit dem
Olympus M.Zuiko Digital 75-300 mm 1:4,8-6,7
Eine Hauptaufgabe von Teleobjektiven besteht darin, Distanzen zu überbrücken und Motive auch aus größeren Aufnahmeentfernungen formatfüllend abzubilden. Nicht immer kann der Fotograf sich seinem Motiv so nähern, wie es für die Aufnahme mit einem Weitwinkel- oder Normalobjektiv nötig wäre und nicht immer ist die Perspektive, die sich aus dem kürzeren Motivabstand ergibt, gewünscht.
Tiere im Ganzen wegen der geringen Schärfentiefe mit dem Teleobjektiv besser seitlich aufnehmen oder kleinere Blende wählen.
Das in Schwarz und in Silber erhältliche Olympus M.Zuiko Digital ED 75-300 mm 1:4,8-6,7 kam 2010 ist das weltweit kleinste 600-mm-Telezoom (bezogen auf das Kleinbildformat) auf den Markt. Es besitzt einen schnellen Autofokus und ist zudem recht lichtstark. Trotz der kompakten Bauweise und des geringen Gewichts bietet es eine herausragende Bildqualität – egal, ob Fotos oder HD-Videos aufgenommen werden. Das alles unterstreicht die Eignung des winzigen Telezoomobjektivs für den Einsatz unterwegs, um natürliche Close-Ups von Menschen, Tieren oder Landschaften festzuhalten. Der interne Fokusmechanismus mit nur zwei Elementen ermöglicht schnelles und leises Scharfstellen – ideal geeignet für HD-Videos mit Ton.
Näher ran von weiter weg
Brennweitenvergleich 75 und 300 mm (150 – 600 mm KB)
Es gibt zahlreiche Situationen, in denen für das gewünschte Foto auf lange Brennweiten nicht verzichtet werden kann. In der Sportfotografie muss der Fotograf Abstand halten, um den Wettkampf nicht zu stören. Ähnliches gilt auch für Actionaufnahmen sowie für das Fotografieren im Theater oder bei Konzerten. In der Tierfotografie gilt es die Fluchtdistanz einzuhalten und das wird immer schwieriger, je kleiner und scheuer das beobachtete Tier ist. Im Tierpark trennen Zäune und Gräben den Fotografen von seinen Motiven.
Selbst in der Landschaftsfotografie sind beispielsweise für Aufnahmen von Bergpanoramen, bei denen die die Bergketten dicht hintereinander zu liegen scheinen, lange Brennweiten oft nützlich. Sogar Porträts lassen sich mit extremen Telebrennweiten oftmals eindrucksvoller einfangen, weil sich die Person besser vom Hintergrund abhebt und weil sie sich beim Fotografieren eventuell auch weniger bedrängt fühlt.
Und nicht zuletzt sind es auch Nahaufnahmen, die mit dem Olympus M.Zuiko Digital ED 75-300 mm 1:4,8-6,7 aus einer Minimaldistanz von nur 0, 90 Metern möglich sind, ein eindrucksvolles Sujet für die Telefotografie.
Tipps für optimale Telefotos
- Kamera absolut ruhig halten, Arme dazu an den Brustkorb drücken oder, wenn immer es geht, aufstützen.
- Wenn möglich Stativ verwenden oder Kamera auf stabile Unterlage stellen.
- Tiere wegen der geringen Schärfentiefe quer zur Kamera fotografieren
- Hohe ISO Einstellungen für kurze Verschlusszeiten verwenden
- Für das Fotografieren mit selektiver Schärfe Zeitautomatik und große Blende vorwählen
Tipps für Videoaufnahmen mit Telebrennweiten
- Möglichst Stativ verwenden
- Schwenks vermeiden oder extrem langsam vornehmen
- Bei bewegten Objekten Kamera in Objektgeschwindigkeit mitziehen und versuchen das Objekt an der gleichen Position im Bild zu halten.
- Mit Schärfespeicher (AE-Lock) filmen
- Externes Mikrofon oder Aufnahmegerät in Objektnähe aufstellen
Technische Daten
Brennweite: 75 mm – 300 mm bzw. 150 mm – 600 mm entspr. 35 mm
Optische Konstruktion: 18 Linsen / 13 Gruppen (2 Linsen aus ED Glas/ 1 Linse aus Super ED-Glas)
Bildwinkel: 16 – 4,1 °
Fokussierung: Interner Fokus mit Schraubmechanismus
Kürzeste Aufnahmeentfernung: 0,9 m (bei 75 mm Brennweite)
Maximale Bildvergrößerung: 0,18 x (Micro Four Thirds) / 0,36 x (35-mm-Format)
Anzahl der Blendenlamellen: 7 (kreisförmige Öffnungsblende für natürliche Hintergrundschärfe)
Maximale Blendenöffnung: 1:4,8 (Weitwinkel) / 1:6,7 (Tele)
Kleinste Blende: 1:22
Filterdurchmesser: 58 mm
Abmessungen: 70 mm Ø, 116 mm
Gewicht: 430 g