Foto Norbert Rosing Olympus OM-D E-M1 M-Zuiko Pro 12-40 mm f2.8
1/6 Sek; f/8; ISO 400.
Norbert Rosing redet nicht besonders gern über Fototechnik. Sie muss einfach stimmen. Dabei sieht er sich eher konservativ denn als Trendsetter. Am liebsten würde er nach wie vor ausschließlich mit seinen analogen Leica-R-Kameras auf Film fotografieren.
„Obwohl ich auch heute noch, so oft es nur geht, meine Bilder analog auf Film aufnehme, musste ich mich – wie alle anderen Kollegen auch – mit den Neuerungen der Digitaltechnik oder besser gesagt den neuen Möglichkeiten des Bildermachens auseinandersetzen“, äußert sich der bekannte Naturfotograf nicht nur bedauernd. „Mit der modernen Digitaltechnik lassen sich heute Fotos machen, wie sie vor wenigen Jahren technisch noch undenkbar schienen. Aber auch der Markt für Bilder und die Medien haben sich verändert. Diesen Veränderungen müssen sich auch Fotografen anpassen, wenn sie im Geschäft bleiben wollen.“
Technik interessiert Norbert Rosing nur im Hinblick darauf, wie sie seine Arbeit erleichtert, die Qualität seiner Aufnahmen verbessert und die Bilder ermöglicht, die er sich vorstellt und die es ihm gestatten, damit sein Leben als Naturfotograf zu verwirklichen.
Statt wie noch vor wenigen Jahren, als er noch mit nur einem Aufnahmesystem, der Leica R und ihren überragenden Objektiven, auskam, setzt er heute für unterschiedliche Aufgaben auch gänzlich unterschiedliche Aufnahmesysteme ein. Dabei geht er streng nach dem Grundsatz vor: Für jede Aufgabe das bestmögliche Werkzeug für das bestmögliche Ergebnis. So kommt es, dass sich in seinem Kameraschrank nebeneinander Kameras, Objektive und Zubehör von Leica, Canon und Olympus stapeln, deren Gebrauchspuren verraten, dass ausnahmslos alle im alltäglichen Gebrauch des Fotografen sind.
Schnell sein, auch bei widrigen Lichtverhälnissen: Foto Norbert Rosing
Olympus OM-D E-M1 M-Zuiko Pro 12-40 mm f2.8 1/640 Sek; f/8; ISO 400
Recht neu für Norbert Rosing ist seine Olympus OM-D Ausrüstung. Das kleine Besteck, wie er es nennt, begleitet ihn immer öfter, vor allem wenn die äußeren Bedingungen wie Wetter oder auch die körperlichen Belastungen extremer werden, um seine Motive zu verwirklichen.
„Manchmal zählt eben jedes Gramm“, sagt er. „Da bringen Kompaktheit und geringes Gewicht der Ausrüstung einen gewaltigen Vorteil.“
Doch die ‚Erleichterung‘ ist längst nicht alles, was den Fotografen, immer häufiger zum Olympus OM-D System greifen lässt. Die Unempfindlichkeit dieser Kameras gegen Feuchtigkeit, Schmutz, Staub und Kälte sind für den sich vorzugsweise in schwer zugänglichen Gegenden der letzten Wildnisse unserer Erde arbeitenden Fotografen letztendlich auch eine willkommene Arbeitserleichterung.
„So kann ich mich mehr auf mein Bild als auf den Schutz meiner Ausrüstung konzentrieren“, erklärt er. Als Beispiel erzählt er von einer alltäglichen Situation seines Fotografenlebens, wie er sie vor kurzem bei einem Shooting im Wattenmeer für seine Fotoserie über die deutschen Nationalparks unter dem Motto „Wildes Deutschland“ erlebt hat.
„Ich habe einmal Seesterne im Watt fotografiert. Plötzlich kommt eine große Gischt-Welle, schwappt über die Kamera und auch über mich. Ich habe die Linse und das Okular der Kamera sauber gemacht und ohne Beeinträchtigung den ganzen Tag weiter fotografiert. Am Abend habe ich die salzverkrustete Kamera samt Objektiv einfach unter den Wasserhahn gehalten und sauber gemacht. Am nächsten Tag war beides wieder draußen mit dabei.“
Fotograf und Kamera waren nass: beide haben zuverlässig weitergearbeitet.
Die Olympus OM-D E-M1 ist inzwischen zu seiner Schlechtwetterkamera geworden. Sie ist immer dabei, wenn es stürmt, regnet oder schneit. Die Gelegenheiten, bei denen er zu dem kleinen, robusten und dennoch leistungsstarken OM-D-System greift, werden immer mehr, denn es sind nicht nur das geringe Gewicht und die außergewöhnliche Robustheit der OM-D Kameras, die ihn faszinieren.
„Auch der Bildstabilisator dieser Kamera arbeitet sehr effektiv. Mit der OM-D arbeite ich sehr viel öfter ohne Stativ“, sagt er.
Ein neues aber auch von Norbert Rosing immer häufiger genutztes Feature ist die Videofunktion. Seit einiger Zeit baut Norbert Rosing in seine Multivisionsvorträge auch kleine Videosequenzen ein.
„Mit der OM-D ist das Filmen besonders einfach“, lobt er. „Ich drücke einfach auf den roten Knopf und lass die Kamera laufen. Erst kürzlich habe ich damit einen Vogelzug aufgenommen, den ich unbearbeitet in meine Show „Wildes Deutschland“ einbauen konnte. Ich habe die ganze Sequenz aus der Hand gefilmt und nur wegen der Länge vorn und hinten etwas kürzen müssen. Ansonsten passte alles perfekt“.
Norbert Rosing liebt ungewöhnliche Perspektiven. Dazu nutzt er gern
das Klappdisplay für die einfache bildgestaltung.
Norbert Rosing liebt ungewöhnliche Blickwinkel und Perspektiven. Dafür nutzt er gern das klappbare Display der Kamera und freut sich bereits auf das neue OM-D Modell, die E-M5 Mark II, die er kurzfristig schon ausprobieren konnte.
„Mit dem dreh- und schwenkbaren Monitor bin ich noch flexibler“, freut er sich über die Weiterentwicklung an der ihn auch die Funktion für hochauflösende Bilder mit 40 Megapixel durch Sensor-Shift und die nochmals verbesserte Bildstabilisation besonders interessiert. Auch die Keystone-Korrektur zum Ausgleich der Perspektive der OM-D-Kameras will er zukünftig häufiger nutzen.
„Das erspart ein komplettes Shift-Objektiv. Allerdings habe ich bisher nur wenig damit herumspielen können und noch keine echten Praxiserfahrungen “, sagt er.
Auch von der deutlich verbesserten Videofunktion des jüngsten OM-D Modells erwartet er sich echte Erleichterung für eine dynamischere Kameraführung aus der Hand.
„Das hat mich bei meinen ersten Versuchen mit dem neuen Modell wirklich begeistert“, berichtet er. „Man kann gehen, ja sogar rennen und das Bild bleibt dabei dennoch stabil. Das habe ich in dieser Form noch bei keinem anderen System gesehen“.
Olympus OM-D E-M1 M.Zuiko 75-300mm F4.8-6.7 II
Brennweite 171,0 mm (in 35 mm: 343,0 mm
1/640 Sek; f/9; ISO 200
Norbert Rosing scheut weder Mühe noch Investitionen, wenn es darum geht für seine Bilder das optimale Werkzeug zu einzusetzen. Aber viele Aufgaben verlangen auch Kompromisse und es ist unmöglich oder sehr umständlich, großvolumige Ausrüstungen mit in die schwerzugängliche Wildnis oder auf beschwerliche Reisen zu nehmen. Mit seinen neuen Kameras und Objektiven des Micro Four Thirds System fällt ihm das Arbeiten immer leichter. Kein zu unterschätzendes Argument, wenn man so häufig in den unwirtlichsten Gegenden unseres Erdballs unterwegs ist.
Nicht zuletzt haben ihn auch die neuen Objektive der Pro Serie von Olympus überzeugt, deren Anzahl ständig zunimmt.
„Vor allem freue ich mich auf das angekündigte 8mm Fisheye“, berichtet er. „Das erlaubt mir in der Landschaftsfotografie noch extremere Perspektive. Aber auch auf das lichtstarke 300 mm, das ja bei Kleinbild einem 600 mm entspricht, finde ich spannend.“
Obwohl sich Norbert Rosing sich selbst eher als einen konservativen Fotografen bezeichnet, ist er neuer Technik gegenüber sehr aufgeschlossen, vor allem wenn sich damit Wege zu neuen Bildern und Sehweisen eröffnen, wenn sie qualitätsverbessernd sind und die Ausrüstung kompakter und leichter machen.
„Es begeistert mich, was fortschrittliche Technik möglich macht“, äußert er sich. „Ich kann heute ganz andere Bilder machen als früher. Aktuell beschäftigt er sich gerade häufiger damit, Nachtaufnahmen vom Sternenhimmel zu machen.
Abenstimmung auf dem Meer: Foto Norbert Rosing,
Olympus OM-D E-M1 M-Zuiko Pro 12-40 mm f2.8 1/250 Sek; f/8; ISO 200.
„Es ist kaum zu glauben, was sich mit den hochempfindlichen Sensoren und den Langzeitaufnahmetechniken der neuen OM-D-Kameras realisieren lässt“, staunt er. Es ist wohl abzuwarten, bis Norbert Rosing, einer der letzten vehementen Verfechter des Charmes der analogen Fotografie, nun endgültig in der digitalen Welt angekommen sein wird. Die ersten erfolgreichen Schritte dahin, hat er längst hinter sich. Spätestens wenn der letzte Diafilm gegossen wurde und über den Ladentisch gegangen sein wird, werden die einzigartigen Lichtstimmungen und Farben seiner Naturfotos Fotogeschichte sein, an die man sich gern erinnert. Worauf wir uns aber auch zukünftig mit Sicherheit freuen können, sind die neuen Bilder unserer Erde, ganz gleich mit welcher Technik sie Norbert Rosing uns vermitteln wird.