Aenne Biermann mit Strohhut Verlagsarchiv Klinkhardt & Biermann
Bereits 1928 wies Franz Roh auf die „beachtenswerte“ Fotokünstlerin Aenne Biermann (1898-1933) hin, die mit ihren Nahaufnahmen von Pflanzen die Aufmerksamkeit der Fachwelt auf sich zog. In den folgenden Jahren entwickelte sich die Autodidaktin zu einer bedeutenden Künstlerin der fotografischen Moderne, die in ihren Arbeiten mit Nahsichten, extremen Ausschnitten und Beleuchtungskontrasten eine eindringliche und ästhetisch faszinierende Bilderwelt schuf. Ihre Motive fand sie meist in unmittelbarer Umgebung: Neben zahlreichen Stillleben aus Gegenständen des täglichen Gebrauchs sowie Naturaufnahmen fotografierte Aenne Biermann, die nur 34 Jahre alt wurde, immer wieder ihre Kinder, deren Objektwelt und Aktivitäten.
Schlafende am Strand Verlagsarchiv Klinkhardt & Biermann
Mensch und Schimpamse Verlagsarchiv Klinkhardt & Biermann
Viele Originale Aenne Biermanns gingen im Zweiten Weltkrieges verloren, einige der 60 Fotos der jetzt wieder herausgegebenen Publikation gehören dazu. Wie das Original beginnt auch der autorisierte Reprint des Bandes mit dem einleitenden, aus 1930 stammenden Text „Der literarische Foto-Streit“ von Franz Roh. Schon damals ging es um Fragen, wie „Das Foto sagt nicht die Wahrheit“ oder „Kunst wirkt eindeutig, das Foto bleibt vieldeutig“, die er sehr dediziert beantwortete.
Meine Tochter Verlagsarchiv Klinkhardt & Biermann
Nach den 60 Fotos ergänzt ein aktuelles, kommentierendes Essay des Fachautors und Biermann-Kenners Hans-Michael Koetzle (DGPh) den Band, den er als ein fotogeschichtlich bedeutendes Werk in authentischer Fassung und gleichzeitig als eine Hommage an eine der großen Fotokünstlerinnen der Moderne sieht.
H.-G. v. Zydowitz
Aenne Biermann
60 Fotos
Mit einem Originaltext von Franz Roh und einem Essay von Hans-Michael Koetzle (DGPh)
Texte: Deutsch, Englisch, Französisch
104 Seiten, 61 Schwarzweiß-Abbildungen
Format: 18×24 cm, Broschur
München, Klinkhardt & Biermann Verlag
ISBN: 978-3-943616-59-0; €22.-
