László Moholy-Nagy, Komposition A XXI., 1925, Mischtechnik auf Leinwand,
Westfälisches Landesmuseum, Münster, © akg-images
Er war einer der ersten multimedial wirkenden Künstler, der Malerei, Skulptur, Fotografie, Film und Design als gleichwertige Kunstgattungen ausübte. Als einer der wichtigsten Protagonisten der Moderne setzte er mit seinen Werken Maßstäbe, die bis in die heutige Zeit reichen: Ein „Leonardo des 20. Jahrhunderts“.
Von Walter Gropius 1923 als Nachfolger von Johannes Itten an das Bauhaus in Weimar berufen, zog László Moholy-Nagy mit diesem nach Dessau um, bevor er 1933 Nazi-Deutschland verließ und schließlich 1937 in Chicago seine zweite Heimat fand. Sowohl als Lehrer als auch Künstler folgte er seiner revolutionären Vision, die künstlerische Tätigkeit in das alltägliche Leben einfließen zu lassen und damit Kunst und Leben zu vereinen. Seinem radikalen experimentellen Ansatz folgend, keine ästhetische Hierarchie in seinen Arbeiten zuzulassen, bewegte sich Moholy-Nagy souverän zwischen Malerei, Fotografie und Film und definierte sich gleichzeitig als Maler und als Fotograf. Für die Wertschätzung der Fotografie, die als neues Medium bis dahin noch nicht als Kunst angesehen wurde, lieferte er einen wesentlichen Beitrag.
László Moholy-Nagy, Katze (Negativ-Abzug), um 1926, Silbergelatineprint, Julien Levy Collection,
Special Photography Acquisition Fund, The Art Institute of Chicago, © akg-images
Der von dem freien Schriftsteller, Kurator und Publizisten Hans-Michael Koetzle (DGPh) gestaltete, in der Reihe „Junge Kunst“ des Münchner Verlags Klinkhardt & Biermann erschienene Band gibt anhand von Text und Bild einen hervorragenden Einblick in das Leben und Werk des Avantgardekünstlers. Der Hauptteil trägt daher den Titel „Dieses Jahrhundert gehört dem Licht – László Moholy-Nagy als multipler Visionär“. 1919 soll er sich bereits eine Ernemann-Kamera 6,5 x 9 cm gekauft haben, als es ihn kurz darauf in die Medienstadt Berlin zog. Etwa zeitgleich wie Christian Schad und Man Ray wandte er sich 1922 verstärkt dem Fotogramm zu, das er für die Kunst erschloss, in das Zentrum seiner künstlerischen Bemühungen rückte und zum einem Höhepunkt seines Œuvres werden sollte.
Das Heft enthält, ergänzt durch Bilder, auch eine ausführliche Biografie und unter der Überschrift „Archiv“ Fundstücke, Briefe und Dokumente aus der Zeit zwischen 1919 und 1938.
H.-G. v. Zydowitz
Hans-Michael Koetzle (DGPh)
László Moholy-Nagy
80 Seiten, 58 Abbildungen in Farbe
Format: 14×21 cm, gebunden
München, Klinkhardt & Biermann
ISBN: 978-3-943616-65-1;
Preis11,90 Euro