Fotografie und Malerei:
Jeff Cowen, Untitled Ile de Re, 2012, 156 x 127 cm
© Jeff Cowen, Michael Werner Kunsthandel, Köln
Anfang der 1990er Jahre begann sich die Fotografie zunächst zaghaft, dann immer stärker auf dem Kunstmarkt zu etablieren. Mittlerweile gehört das Medium zu den vielfältigsten Ausgangsformen, die es in der künstlerischen Auseinandersetzung gibt. Und so ist es an der Zeit, über die in den letzten Jahren forcierte, rein dokumentarische Funktion von Fotografie in der Kunst hinaus die Möglichkeiten dieses Mediums konzentriert in den Blick zu nehmen.
Fotografie und Skulptur:
Sandra Kranich, aus: BAG BANG, Firework 18.1.2014, 2014, 84 x 59,4 cm
© Sandra Kranich
Dies wird dem in der Snoek Verlagsgesellschaft, Köln, erschienenen, reich bebilderten Band, der anlässlich des 25jährigen Jubiläums von der Kunstsammlung der DZ Bank Frankfurt herausgegeben wurde, vor allem in den fünf Essays und dort anhand von insgesamt 380 Bildbeispielen aus deren Kollektion belegt. Gleichzeitig wird das Verhältnis der Fotografie zu den anderen künstlerischen Gattungen beleuchtet und neu eingeordnet: zur Malerei, zur Zeichnung und Skulptur, zum Bewegtbild und zur Konzeptkunst.
Fotografie und Zeichnung:
Jan Paul Evers,
Fast Freeze Doppelstück, 2016, 192 x 210 cm
© Jan Paul Evers
Während Christina Leber in ihrer Einführung zur Geschichte der mittlerweile bedeutenden Sammlung anlässlich deren 25-jährigen Jubiläums ausführlich den „Siegeszug der Fotografie als künstlerische Gattung“ schildert, befasst sich Steffen Siegel, Professor für Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen, mit dem Thema „Mit Licht zeichnen – Fotografie und die graphischen Künste“. Die freie Autorin und Kuratorin Kathrin Schönegg thematisiert „das Verhältnis von Fotografie und Malerei im postfotografischen Zeitalter“ und kommt zu dem Schluss, dass die Fotografie als Kunst den zentralen Platz des Wechselspiels zwischen beiden Kunstformen besetzt. Thema des Beitrags von Ursula Frohne, in Münster als Professorin für Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts tätig, ist die „Plastische Potenzialität des Fotografischen“ und damit ein Bereich, in dessen gerade begonnenem Diskurs sich gänzlich neue Perspektiven eröffnen.
Fotografie und Konzeptkunst:
Oriol Vilanova, Entre guillemets, 2016, Fotopostkarten, 2-teilig 14,9 x 10,5 cm und 15 x 10,6 cm
Courtesy the artist
Henning Engelke forscht seit April 2018 im Bereich ‚Transdisziplinäre Netzwerke des Medienwissens‘ und hat seinen Text zum Verhältnis von Fotografie und Film in der Zeit des Digitalen unter den Titel „Ein Monster, verborgen in der Zeit“ gestellt, während der freie Autor und Kunstwissenschaftler Wolfgang Ullrich unter dem Titel „Sentimentale Bürokraten, beschämte Aristokraten“ der Frage „Wer betreibt konzeptuelle Fotografie?“ nachgeht.
Fotografie und Film:
Klaus Rinke, zeitpunktueller Standortwechsel, 1972, aus der Serie: documenta 5, Kassel, 130 x 70 cm
© Klaus Rinke
Alle fünf Textbeiträge nehmen Bezug auf Fotografien aus der DZ Bank Kunstsammlung und erläutern anhand dieser Bilder beispielhaft ihre Erkenntnisse.
H.-G. v. Zydowitz
DZ-Bank Kunstsammlung
Fotofinish – Siegeszug der Fotografie als künstlerische Gattung
Mit Texten von Christina Leber, Steffen Siegel, Kathrin Schönegg, Ursula Frohne, Henning Engelke und Wolfgang Ullrich
Texte: Deutsch, Englisch
472 Seiten, mit 380 Abbildungen
Format: 24,5×17,5 cm, Hardcover
Köln, Snoek Verlagsgesellschaft
ISBN: 978-3-86442-233-1
58 Euro
