Anlässlich des 100. Jahrestages des Kriegsausbruchs werden in dem neuen, im Taschen-Verlag, Köln, erschienenen Band zum ersten Mal die eindrucksvollen, durchgehend farbigen Aufnahmen vom Geschehen an der Front und im Hinterland gezeigt. Zusammengetragen aus Archiven in Europa, den Vereinigten Staaten und Australien vermitteln mehr als 320 Farbphotographien ein neues Bild der wichtigsten Ereignisse dieser Epoche – von der Mobilmachung im Jahr 1914 bis zu den Siegesfeiern in Paris, London und New York 1919. Die Kriegsjahre sind untergliedert in die Kapitel „1914 – Am Abgrund“, „1915 – Erstarrte Fronten“, „1916 – Das große Morden“, „1917 – Das Entscheidungsjahr“ und „1918 – Frieden ohne Dauer“. Da das Autochrom-Verfahren relativ lange Belichtungszeiten erforderte, zeigen die Bilder zumeist sorgfältig komponierte Szenen, die in Frontnähe aufgenommen wurden. Zu sehen sind ergreifende Gruppenporträts, Soldaten, die sich auf ihren Einsatz in der Schlacht vorbereiten, und vom Geschützfeuer verwüstete Städte und Landschaften. Zugleich geben die Bilder einen Einblick in den Alltag der Menschen und die Schrecken, denen sie ausgesetzt waren. Die Aufnahmen lassen die schicksalhaften Momente, die ein Jahrhundert zurückliegen, in authentischen Farben lebendig werden.
Für an der Geschichte der Photographie Interessierte hat der Autor Peter Walther unter dem Titel „Zum ersten Mal in Farbe“ außerdem die Farbphotographie von ihren Anfängen durch den schottischen Physiker James Clerk Maxwell im Mai 1861 über die Interferenzmethode, die Dreifarbenphotographie und das Photochrom-Verfahren bis hin zur Photographie mit Autochrom-Platten der Brüder Lumière ausführlich beschrieben. (H.-G. v. Zydowitz)
Peter Walther
Der Erste Weltkrieg in Farbe
384 Seiten, mit etwa 320 Farbbildern
21 x 28,5 cm, gebunden
Köln, Taschen Verlag
ISBN 978-3-8365-5417-6, € 39,99