Die raumgreifende Videoinstallation erzählt in sieben Film-/Audiosequenzen von einer jungen Frau, die in ein Dorf kommt, sich dort niederlässt und eine Weile lebt, um anschließend aus nicht eindeutig geklärten Gründen wieder zu verschwinden. Es ist eine Geschichte voller Anspielungen und Doppeldeutigkeiten.
In ihrer Form der raumgreifenden Installation, wie sie Agnes Jänsch in ihrem Projekt realisiert, ist ihre Arbeit in der Tradition des Expanded Cinema der 60er und 70er Jahre angesiedelt. Künstler wie Nam June Paik lösten den Film aus seiner Präsentation in der Einkanal-Version und schafften damit die Erweiterung in den Raum. Während allerdings das Expanded Cinema narrative und dramaturgische Spuren zu tilgen versuchte, verfolgt Jänsch eine gegenteilige Strategie. Der Betrachter soll, intuitiv geleitet, eine Narration non-linear erleben können. Verteilt auf den gesamten Raum, ohne vorgegebene Reihenfolge, wird das „Kino“ hier individualisiert. Der Betrachter kann die Narration so als eine räumliche Erfahrung erleben, sich durch die Geschichte bewegen und wird dadurch selbst zum Teil der Installation.
Bei der Umsetzung ihrer filmischen Werke arbeitet Agnes Jänsch mit einem professionellen Filmteam und erlangte so unlängst nicht nur im Bereich der Bildenden Kunst Aufmerksamkeit. Anfang des Jahres war sie Preisträgerin des Stuttgarter Filmwinter. Für die Realisierung des Projekts „The film inside your head“ erhielt sie das Projektstipendium für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München.
Kuratiert wurde die Ausstellung von Monika Bayer-Wermmuth
Kunstraum, Verein für aktuelle Kunst und Kritik, Holzstraße 10, Rgb., München