Kaum ein Fotopreis kann mit so großen Fotografennamen aufwarten wie der Prix Pictet, unter dessen Nominierten schon so Berühmtheiten wie Andreas Gurski, Thomas Struth oder Ed Kashi zu finden waren. Für die hohe Qualität und Bedeutung des Preises spricht auch ihr Ehrenpräsident Kofi Annan, Friedensnobelpreisträger und ehemaliger Generalsekretär der Vereinten Nationen. Der von der Genfer Privatbank Pictet & Cie ins Leben gerufene Preis besteht aus zwei Teilen: Der Preis von CHF 100.000 geht an den Fotografen, der nach Ansicht der Jury Arbeiten geschaffen hat, die überzeugend das vorgegeben Thema darstellen. Außerdem wird ein Reportageauftrag an einen Fotografen für eine Reise in eine Region vergeben, in der die Bank ein Nachhaltigkeitsprojekt unterstützt.
Philippe Chancel, Prix Pictet
Die zwölf nominierten Fotografen
Der 1937 in New Jersey geborene Robert Adams, der für seine Arbeit unter anderem schon mit dem Fotopreis der Deutschen Börse ausgezeichnet wurde, ist mit seiner Fotoserie „Turning Back“ nominiert, mit der die Massenentwaldung des amerikanischen Nordwesten dokumentiert wird.
Daniel Beltrá arbeitete für die spanische Nachrichtenagentur EFE und war Korrespondent für Gamma. 2006 und erhielt schon zahlreiche internationale Auszeichnungen. Seine Bilder „Spill“ zeigen die weltgrößte Ölverschmutzung nach der Explosion der Bohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko.
Die Arbeiten vom Mohamed Bourouissa, der in Frankreich lebt und arbeitet, sind in vielen Sammlungen zu finden. Mit der Fotoserie „Périphérique“ befasst er sich mit den Problemen der Vorstädte in Frankreich, wo er auch aufwuchs.
Philippe Chancel lebt und arbeitet in Paris. Seinen neues Langzeitprojekt Datazone beschäftigt sich mit Ländern, die immer wieder in den Nachrichten vorkommen oder aber kaum vom Medienradar erfasst werden. „Fukushima: The Irresistible Power of Nature“ ist Teil des Datazone-Projekts.
Vor allen für seine Bilder von Gefangenschaft ist Edmund Clark bekannt geworden. In der nominierten Fotoserie „Guantanamo: If the Light Goes Out“ erkundet er Räume und Objekte der Macht in Guantanamo Bay.
Carl de Keyzer’s Bilder kann man in vielen Museen und Galerien bewundern. Mit seiner Bildserie „Moments Before the Flood“, die sich mit dem dramatischen Anstieg des Meeresspiegels beschäftigt, gehört er zu den Nominierten des Preises.
Luc Delahaye besticht sowohl durch seine soziales Engagement als auch durch seine großen farbigen Bildwerke für die er schon zahlreiche Auszeichnungen wie den Prix Niepce oder den Oskar Barnack Preis erhielt. Für den Prix Pictet wurde er für mehrere Fotoarbeiten nominiert.
Die Fotografin Rena Effendi engagierte sich seit ihren Berufsanfängen für die Dokumentarfotografie. In ihrer Fotoserie „Still Life in the Zone“ nutzt sie Stilleben und deren Prisma, um die langfristigen Folgendes Atomunfalls in Tschernobyl darzustellen.
Jacqueline Hassink lebt in New York und wurde vor allem für ihre globalen Fotokunst-Projekte bekannt. Auf das Leben arabischer Geschäftsfrauen konzentriert sich ihre Fotoserie „Arab Domains“.
Die Arbeiten von An-My Le, in Vietnam geboren und als Jugendliche mit ihrer Familie in die USA geflohen, haben in vielen Sammlungen wie dem Moma oder dem Guggenheim Museum ihren Platz gefunden. Sie ist mit den Fotoserien „Small Wars“, das Nachspielen großer Schlachten und „29 Palms“ , die sich mit der US-Marine beschäftigt, nominiert.
Joel Sternfeld, 1944 in New York geboren, hat sich weltweit schon einen Namen gemacht. Er fotografierte die 11. UN-Klimakonferenz, die in der Fotoserie „When it Changed“ versammelt sind.
Guy Tillim ist in Johannesburg geboren und lebt heute in Kapstadt. Seine Fotos wurden unter anderem schon auf der documenta 12 und bei der Biennale von Sao Paulo gezeigt. „Congo Democratic“ beleuchtet im Rahmen der jüngsten von den UN organisierten Wahlen Personen und Institutionen, die im Kongo an der Macht waren.