Julie
Copyright: © KyeongJun Yang, Korea (Republic of), Winner, ZEISS Photography Award
Für „Metamorphosis“ hat Yang eine Schwarz-Weiß-Serie mit Porträts und Stillleben fotografiert, in deren Zentrum Julie Chen steht. Die junge Frau zog nach der Trennung ihrer Eltern im Alter von zwölf Jahren von China in die USA und lebt seitdem dort. Jedes Foto der Serie wird einem Zitat oder einem Text von Julie Chen gegenübergestellt, in dem sie ihre Erfahrungen als Einwanderin, ihr Gefühl von Einsamkeit und gespaltener Identität beschreibt. Für Yang, der derzeit als Student im Abschlussjahr an der Universität von Austin in Texas, Journalismus studiert, spiegelt sich in Chens Erfahrung sein eigenes Empfinden von Isolation und Fremdheit wider – ein Gefühl, das die beiden mit vielen Menschen in ähnlichen Situationen teilen.
Ein Foto, das Julie Chen von ihren Eltern gemacht hat
Copyright: © KyeongJun Yang, Korea (Republic of), Winner, ZEISS Photography Award
„Diesen Preis zu gewinnen fühlt sich an wie ein Traum“, so KyeongJun Yang, „Ich freue mich nicht nur, weil ich gewonnen habe, sondern auch über die Bestätigung, dass meine Fotografien auch anderen gefallen. Ich bin froh darüber, dass sich meine Bilder aus der Einsamkeit lösen.“
Yang erhält als Gewinner des ZEISS Photography Award ZEISS Objektive im Gesamtwert von 12.000 Euro sowie einen Zuschuss von 3.000 Euro für sein nächstes fotografisches Projekt.
Der Fotojournalist Max Ferguson, der in diesem Jahr zu den Juroren gehörte, sagt über die Einreichungen und den Gewinner: „Die subtilen, persönlichen Bilder von Julie Chen gewähren uns einen Einblick in das Leben einer jungen chinesisch-amerikanischen Frau. Die Nähe und die Stille der Bilder ermöglicht es uns, mehr zu sehen und über das, was hier geschieht, nachzudenken. Für mich hob sich diese Arbeit ab von den anderen Einreichungen, die wir beurteilt haben. Es handelte sich ganz klar um dokumentarische Fotografien, aber da gab es auch diese konzeptionelle Tiefe, die mehr Fragen aufwarf als Antworten zu geben und interessantere Interpretationsspielräume eröffnete.“