Foto: Wolf-Dietrich Nahr
48 Stunden Venedig – das klingt nach fotografischer Power-Exkursion mit Tausenden von Einzelbildern. Das Gegenteil ist der Fall: Der Regensburger Journalist und Fotograf Wolf-Dietrich Nahr, Jahrgang 1958, war im Dezember zwei Tage in der Lagunenstadt sehr entschleunigt unterwegs: Mit einer analogen Mittelformat-Spiegelreflexkamera (Mamiya RB 67) hat er in 48 Stunden weniger als 100 Schwarzweiß-Einzelfotos. Die großformatigen Schwarzweiß-Fotos zeigen Nachtszenen, Street, Architektur, Landschaft und Porträt.
Vier Einzelaufnahmen widmen sich dem alten venezianischen Flughafen Aeroporto Nicelli, dessen Hauptgebäude auf der Lido-Insel komplett im Bauhaus-Stil errichtet ist. Hinzu kommen zwei Motive von den verlassenen Sandstränden des Lido im Winter. Es sollte in den Bildern keine der üblichen Venedig-Klischees geben – keine Gondeln, keine Masken, (fast) keine Tauben, kein Hochwasser.
Für die Ausstellungspräsentation hat Wolfram Schmidt (Regensburg) die analogen Mittelformat-Negative des Formats 6 mal 7 und 6 mal 8 Zentimeter im 16-bit-Verfahren gescannt, retuschiert und in enger Zusammenarbeit mit dem Fotografen sehr zurückhaltend bearbeitet, um den analogen „Look“ zu erhalten. Ausbelichtet wurden die Ausstellungsfotos auf 270 Gramm-Barytpapier in Museumsqualität. Die Rahmung erfolgte durch die Bilderrahmengalerie Kahl in Saal an der Donau.
Dr. Wolf-Dietrich Nahr, geboren 1958, ist Tageszeitungsredakteur. Er fotografiert seit dem 13. Lebensjahr und kam über die Fotografie zum Journalismus und zur schreibenden Zunft. Nach dem Redaktionsvolontariat, Studium, Tätigkeit als Hörfunkreporter und TV-Praktika unter anderem bei CCN in New York ist er seit 1989 in leitender Funktion als Redakteur bei Tageszeitungen tätig. Fotografisch ist Wolf-Dietrich Nahr reiner Autodidakt.
48 Stunden Venedig, Galerie Braunmiller, Domplatz 7, Regensburg, Haus Heuport, 1. Stock (Rückgebäude)