Weltweit denkt man an Bayern als traditionsreiches, bodenständiges Land und nicht an einen Platz, wo die Welt von morgen erfunden wird. Das Forum der Zukunft auf der Müncher Museumsinsel liefert gerade den Bewei, dass hier sehr wohl die Musik spielt. So erzählte der bayerische Minister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume, in seiner Eröffnungsrede, was ein amerikanischer Wissenschaftler auf seine Frage, warum er ausgerechnet in Bayern zu Besuch sei, antwortete: Es gibt nur zwei Orte auf der Welt wo die Musik in Sachen Wissenschaftsforschung der Zukunft spielen würde – Kalifornien und Bayern.
Das neue Forum der Zukunft ist im Deutschen Museum, der Ausstellungsfläche nach eines der größten Wissenschafts- und Technikmuseen der Welt, angesiedelt. Das Deutsche Museum, das 1925 eröffnet wurde, hat einen wesentlichen Anteil daran, dass sich Bayern und vor allem die Landeshauptstadt München zu einen Hotspot von Forschung und Technik entwickelt hat.
Zur Eröffnung des Forums der Zukunft drückten der Minister für Wissenschaft und Kunst, Markus Blume und Generaldirektor Wolfgang M. Heckl gemeinsam den roten Knopf, und an der riesigen Kuppel des ehemaligen Planetariums war ein Strom von Bildern zu sehen, die die historische Entwicklung des Forums zeigt. Vom Bau des Kongresssaalgebäudes ab 1928 über die Zeit, als dort nach dem Krieg Basketball gespielt wurde bis zu den Zeiten des Imax-Kinos: Das Gebäude an der Ludwigsbrücke hat eine bewegte Geschichte hinter sich – und ist jetzt in der Zukunft angekommen. „Wir wollen das Museum zu einem Ort machen, an dem die Gesellschaft ihre Zukunft verhandelt, an dem Menschen sich darüber austauschen können, was für einen Fortschritt sie sich wünschen und welche Aufgaben Wissenschaft und Technik dazu erfüllen müssen“, sagte Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. „Das Forum der Zukunft hier an der Ludwigsbrücke bietet genau dafür den passenden Raum!“ Man wolle Besucherinnen und Besuchern anbieten, die neuen Möglichkeiten der Technologien von morgen zu erkunden – und zu bewerten.
Und Minister Blume betonte: „Geniale Ergänzung zum gerade wieder eröffneten Deutschen Museum und Zukunftslabor für die ganze Gesellschaft: Im Forum der Zukunft wird die Welt von morgen greifbar – nicht nur an diesem grandiosen Auftakt-Wochenende. Die Wissenschaft, innovative Unternehmen und die Bürgerinnen und Bürger: Hier werden alle gemeinsam die Zukunft immer wieder neu denken!“
Neben dem „Streaming Dome“ im ehemaligen Planetarium gibt es im Forum der Zukunft noch viele weitere Möglichkeiten für Veranstaltungen und neuartige Formate: Im Erdgeschoss wartet auf rund 200 Quadratmetern das neue Virtual-Reality-Labor des Deutschen Museums namens „Proxy“ auf die Besucherinnen und Besucher. Das Proxy wird künftig dreimal pro Woche bespielt (dienstags 10-14 Uhr, donnerstags und freitags 13-17 Uhr), der Besuch im August ist kostenlos möglich.
Im angrenzenden „Experience Center“ können in Zukunft auf rund 700 Quadratmetern Präsentationen, Workshops und (digitale) Kunstinstallationen gezeigt werden, ebenso denkbar ist eine Vielzahl von thematisch passenden Veranstaltungen. Bei der Eröffnung bekam man schon einen Eindruck, was sich dort an Zukunftstechnologien erleben lässt: Roboter, Modelle von Raketen und Solarflugzeugen – und einen sogenannten „Deep-Fake-Spiegel“, mit dem man sich in andere Personen verwandeln kann.
Der Blitz-Musik-Club und das Blitz-Restaurant mit Isar-Terrasse bleiben erhalten, außerdem steht für Veranstaltungen auch eine neue Außenfläche in einem Innenhof des Museums zur Verfügung. Dort zieht im August der Eulenspiegel Flying Circus mit Kabarett und Kleinkunst ein.
Im ersten Obergeschoss gibt es neben dem Streaming Dome – ausgelegt für bis zu 300 Personen – noch das ehemalige Imax-Kino mit 330 Plätzen – beides zusammen auf einer Fläche von rund 600 Quadratmetern. Außerdem ist hier nach wie vor das TUMLab Forum mit rund 150 Quadratmetern untergebracht – hinzu kommt die KI.Fabrik der TUM, die hier mit 30 Forscherinnen und Forschern einzieht. „Auch diese Zusammenarbeit mit der TU München im Forum der Zukunft ist für uns sehr wichtig“, sagt Generaldirektor Wolfgang M. Heckl. Der Fortschritt wird natürlich nicht nur von Start-Ups befördert, sondern auch und ganz besonders von der Wissenschaft.“