Anne Crämer, Geschäftsführerin Kur- und Tourismus GmbH Zingst,
bei der Eröffnung des Umweltfestivals »horizonte zingst«
George Steinmetz „Feed the Planet“ an der Jordan Strasse
Die Bandbreite engagierter Dokumentarfotgrafien die von der Kuratorin Edda Fahrenhorst ausgewählt wurden, reichte von den monumtalen Installationeneines George Steinmetz am Strand und auf der Wiese an der Jordan Straße über die erschütternden Fotografien des Argentinier Pablo Piovano der die Folgen des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln in der industriellen Agrarwirtschaft zeigte bishin zu den zuckersüßen Bildern des Hamburger Fotografen Holleben oder dem voyeuristischen Blick durchs Schlüsselloch in den Kühlschrank verschiedenster Menschen aus aller Welt.
Ein neugieriger Blick in das Leben anderer Menschen: ‚
Sandra Junkers Serie „Zeig mir Deinen Kühlschrank und ich sage dir, wer du bist“.
Witzige Motive inszenierte Jan von Holleben für die Ausstellung „SugarWOW“,
in der die Zauberwelt Zucker Thema ist. Der Fotograf mit Kuratorin Edda Fahrenhorst
bei der Vernissage im Max Hünten Haus.
Sehr zufrieden äußert sich Rico Nowicki, Bereichsleiter für Marketing: „Wir haben ein Jahr auf das Festival hingearbeitet, und es hat sich gelohnt.“ Bürgermeister Christian Zornow ergänzt: „Wir wollen den Horizont erweitern, einen Gedankenanstoß für uns und alle Besucher geben. Mit dem Mittel der Fotografie, die in Zingst ein Zuhause hat.“
Der bekannte Naturfotograf und ehemalige Schirmherr Norbert Rosing,
die ehemalige Schirmfrau Ruth Eichhorn und Rico Nowicki, Bereichsleiter für Marketing,
bei der Vernissage Zeig mir Deinen Kühlschrank und ich sage dir, wer du bist“.
Die Kircheglocken vor der Peter-Pauls-Kirche
Wie beim Fotofestivel in Zingst an der Ostsee üblich, spielte sich die Fotografie sowohl Open Air als auch in Galerien, Hallen, Hotels und in einer Kirche ab. Um bei der Kirche zu bleiben: In der versteckt liegenden Peter-Pauls-Kirche wurden die Unicef Fotos des Jahres 2021 gezeigt.
Die Ausstellung „Unicef Foto des Jahres 2021“
Berührende Geschichten die Peter-Matthias Gaede, stellvertretender Vorsitzender Unicef Deutschland mit diesen Worten vorstellt: „Klimakrise, Corona-Pandemie, Kriege und Katastrohen brauen sich zu einem ‚perfect storm‘ zusammen der Kinder aus armen Familien mit voller Wucht trifft. Wir müssen ihre Widerstandskraft stärken, damit sie dieser Bedrohung standhalten.“
Eindrucksvoll die Peter-Pauls-Kirche
Eindrucksvoll die Ausstellung ebenso wie die neugotische Kirche mit ihrem ruhigen Vorplatz der eine ganz eigene Atmosphäre hat und oft zu wenig beim breiten Puplikum Beachtung findet.
George Steinmetz „Die Ernte der Ozeane“ am Ostseestrand
Die größte Anerkennung und Begeisterung lösten bei dem Festivalspublikum die großartigen Bilder von George Steinmetz mit seinem umfassenden Großprojekt „Feed the Planet“ aus. Ein Teil des Projekts „Die Ernte der Ozeane“ am Strand zeigt die Überfischung, Verschmutzung, Erwärmung und Versauerung der Weltmeere, die nicht mehr regenerierbar sind.
George Steinmetz „Feed the Planet“ an der Jordanstraße
„Feed the Planet“ an der Jordanstraße nimmt uns mit in die weltweite Lebensmittelherstellung. Sie setzt sich kritisch mit der Frage auseinander, wie Lebensmittel für derzeit knapp acht Milliarden Menschen produziert werden und was das für Auswirkungen hat. „Wir alle treffen dreimal am Tag eine Entscheidung mit unserer Gabel und wir brauchen mehr Informationen und Transparenz, um dies auf kluge Art und Weise zu tun“, so heißt es im Katalog des Festivals.
Kunstvolle Stilleben von Klaus Pichler
Um die Verschwendung von Lebensmitteln geht es in der Installation „One Third“von Klaus Pichler am Postplatz. Der österreichische Fotograf überschreitet in seinen Bildern die Haltbarkeitsgrenze, um die Dimension der globalen Lebensmittelverschwendung mit verfaulenden Lebensmitteln, die zu kunstvollen Stilleben arrangiert sind in krasser Weise zu zeigen.
Bedrückend die Ausstellung „The Human Cost“ von Pablo Piovano im Marinekomplex
Missbildungen haben seit Jahren massiv zugenommen
„The Human Cost“ von Pablo Piovano
Schwer zu ertragen, aber sicher einer der wichtigsten Ausstellung des Festivals ist „The Human Cost“ von Pablo Piovano im Marinekomplex. Einst war der Norden Argentiniens ein Paradies aus Wäldern und Flüssen. Dann erlaubte die Regierung den Anbau genveränderter Sojabohnen und für die vereinfache Unkrautbekämpfung das Pestizid Glyphosat.
Durch den Einsatz von Pestiziden, vor allem Glyphosat, das im Norden Argentiniens seit 20 Jahren intensiv einngesetzt wurden, hat die Rate an Krankheiten und Missbildungen seit Jahren massiv zugenommen und das gezeigte Leid der Menschen ist einfach schrecklich. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Magazin Stern und Leica entstanden.
Kuratorin Edda Fahrenhorst bei der Eröffnung der Ausstellung „About Food“
Dad Motiv hat Marie Held unter dem Titel „I Am Fat“ mit Körperaktivistinnen verwirlklicht
In der Panzerhalle präsentiert sich die Gruppenausstellung „About Food“. Es geht um Exzess und Körperbilder , um leere Teller und abgenagte Knochen und auch um die Zukunft. So war Anna Tiessen mit der Dorfjugend ihrer Heimat um die Häuser gezogen und hat die Sauforgien unter den Titel „Kommando Korn“ fotografiert.
Foto Walter Schels dessen Bilder als Tischdecke gezeigt wurden.
Was der kleine Hund von den Bildern hält, wissen wir leider nicht
Der bekannte Fotograf Walter Schels hat über Jahrzehnte fotografiert was von seinem Essen übrigblieb und damit seine Erinnerungen als Kriegskind verarbeiet. Eindruckvoll vor allem auch die Bildstrecke „She hunts“ für die Ingerid Jordat eine Gruppe Jägerinnen im Norden Norwegens begleitete.
Kuratorin Edda Fahrenhorst bei der Eröffnung
der Ausstellung „Lecker“ in der Multimediahalle.
Das Motiv hat Jan Kornstaedt für sein Projekt „Food Porn“
entwickelt.
Eine Gruppenausstellung war auch in der Multimediahalle unter dem Titel „Lecker!“ zu sehen. Nein es war nicht nur lecker was dort zu sehen war, aber manche Geschichte drehte sich auch um die Lust am Essen. in zwei Arbeite ging es um eine lange Abfolge an Mahlzeiten: Simon Puschmann hatte in seiner zweiwöchigen Quarantäne in einem Hotel in Südkorea morgens, mittags und abends fotografiert, was man ihn kalt und furztrocken oder unfassbar scharf vor die Tür stellte. Elf Wochen Unfallklinik, elf Wochen Krankenhauskost nahm Stefanie Silber auf – ihr Lieblingsbild das Möhrenpüree mit Schokohase zum Ostersonntag.
in der Multimediahalle ist die Ausstellung „Lecker!“ aufgebaut
Fotomarkt und Fotoschule
In der zweiten Wochenhälfte auf dem Fotomarkt stand die neueste Foto-Technik im Mittelpunkt. 32 Partner aus Fotoindustrie und Foto-Fachhandel konnten auf ein hohes Interesse an den neuen Produkten, ausgebuchte Fotowalks und Vorträge hinweisen. Der erste Fotomarkt nach zwei Jahren – fast auf dem Niveau von 2019. Das veranlasste die Foto-Partner gemeinsam mit der Festivalleitung für den Foto-Herbst und das nächste Umweltfotofestival konkrete Pläne der Zusammenarbeit zu schmieden.
Der Fotomarkt zog viele Besucher an
Auch die 80 Festival-Workshops der Fotoschule Zingst konnten sich mit 700 Teilnehmern eines guten Zulaufs erfreuen. Das erst zögerliche Buchungsverhalten löste sich kurz vor dem Festival auf. Die Workshopergebnisse – präsentiert bei der abendlichen Bilderflut am Strand – zeigten, welche Erfolge durch zielgerichtete Wissensvermittlung verzeichnet werden können. Die Referenten der Fotoschule Zingst verstehen es, das Landschaftserlebnis zur Motivation der Teilnehmer einzubeziehen.
Auch die Photographer Talks auf der Bühne der Mulltimediahalle und die allabendlichen Live-Vorträge mit großartigen Bildern und spannende Geschichten konnten sich großer Zustimmung erfreuen.
Über weitere Ausstellungen hatten wir schon berichtet.
Nach dem Festival ist vor dem Festival: Im nächten Jahr wird das
Umweltfotofestival »horizonte zingst« vom 2. bis 11. Juni 2023
stattfinden.
dasfotoportal.de wird wieder mit dabei sein