© C/O Berlin Foundation, David von Becker
William Klein wurde 1928 als der Sohn immigrierter Juden in New York geboren. Er studierte zunächst Soziologie. 1947 kam er als GI nach Paris und verliebte sich dort in „die schönste Frau“ der Stadt. Dort versuchte er sich zuerst als Maler, der plötzliche Besitz der Leica machte ihn zum Fotografen. Einer Einladung von Vogue nach New York folgte er und in Harlem und der Bronx entstanden viele seiner interessanten Bilder, die aber in Nw York keiner drucken wollte. In Paris zurück wurde der dann verlegte Band „New York“, den viele Bücher über große Städte folgten, en Riesenerfolg.
William Klein . Photographs & Films, Installationsansicht bei C/O Berlin, 2017
© C/O Berlin Foundation, David von Becker
Unkonventuell waren die Aufnahmen ungeschönten Straßenlebens, die Wiliiam Kleins Einfluss auf spätere Generationen begründeten. Bei seinen Bildern standen nicht die Sehenswürdigkeiten sondern die Menschen im Vordergrund.Deise Art der Sicht begründete Kleins Ansicht auf spätere Fotografengenerationen. Wlliam Klein beschränkte sich aber nicht auf die Straßenfotografie. Zu seinen Motiven gehörten Elisabeth Taylor ebenso wie Muhammad Ali. Mit seinen Bilder hat er Künstler wie Helmut Newton, Frank Horvat, David Bailey und Jeanloup Sieff beeinflusst.
Zu Beginn der 1950er stellte Klein abstrakte geometrische Gemälde aus. Gleichzeitig führte er eine Art fotografisches Tagebuch. Chris Marker half ihm, beim Verlag au Seuil veröffentlicht zu werden, das Buch wird mit dem Prix Nadar ausgezeichnet. Fellini lud ihn ein, sein Assistent zu werden.
Bis 1965 arbeitete Klein als Modefotograf für Vogue. Seine Modefotografien „revolutionieren“ das Genre: Seine Models hatten nicht mehr die Hände auf den Hüften und mit ihren Füßen nahmen sie nicht mehr die Position der klassischen Balletttänzerin ein. Kleins Werk umgab damals ein Hauch von Skandal.
Neben der Fotografie begann er früh, nebenher Kurzfilme zu drehen. Mit Louis Malle arbeitete er an Zazie dans le métro. der Malerei interessiert er sich zunehmend für Fotografie und Film. Er führt ein fotografisches Tagebuch und arbeitet mit Federico Fellini, Pier Paolo Pasolini und Louis Malle an Filmprojekten. Bis 1965 ist er als Modefotograf für die Vogue tätig.
William Klein . Photographs & Films, Installationsansicht bei C/O Berlin, 2017
© C/O Berlin Foundation, David von Becker
Für Klein war das Medium Fotografie ein Experimentierfeld, in dem er sich frei fühlt. Wie Malereien auf Leinwand gestaltet er lichtempfindliche Oberflächen von Fotopapier als Fotogramme. Er fängt dazu das Licht mit der Kamera fotografisch ein oder fotografiert gleichzeitig in Langzeitbelichtungen den Lichtstrahl einer Taschenlampe und ein Modebild.
Als er die Modefotografie 1965 hinter sich lässt, sagt er nicht ohne Stolz, dass seine Fotos sicher die mit Abstand unpopulärsten seien, die jemals in der Vogue veröffentlicht wurden. Seine Filme Qui êtes-vous, Polly Maggoo? (1966) und später Mode in France (1984) sind satirische Kommentare auf die Modewelt.