Okwui Enwezor Foto: Maximilian Geuter
Das Team vom Haus der Kunst hat heute in einer Meldung seiner Trauer um Okwui Enwezor Ausdruck gegeben: „In seiner Zeit als Direktor des Haus der Kunst, von 2011 bis 2018, hat es uns mit Freude und Stolz erfüllt, Okwui Enwezor bei der Umsetzung seiner Vorstellungen von künstlerischer Exzellenz begleiten zu dürfen. Für diese Erweiterung unseres Blickwinkels sind wir sehr dankbar.“
Okwui Enwezor wurde 1963 in Nigeria geboren. Enwezor begann 1982 nach seinem Umzug nach New York ein Studium der Politikwissenschaft am New Jersey City State College, das er 1987 mit einem Bachelor abschloss.
Er war unter anderem außerordentlicher Kurator am International Center of Photography in New York,Studiendekan (dean of academic affairs) am San Francisco Art Institute (2005–2009)[4] und Gastprofessor an der Art History University in Pittsburgh, der Columbia University New York, der University of Illinois Urbana-Champaign, sowie der Universität Umeå in Schweden. Enwezor war Joanne Cassulo Fellow des Independent Study Program am Whitney Museum of American Art in New York (2010–2011).
Enwezor wurde als künstlerischer Leiter von zahlreichen Großausstellungen berufen. 1996–97 leitete er die zweite Johannesburg Biennale in Südafrika, 1998–2002 war er künstlerischer Leiter der documenta 11 in Kassel, 2006 kuratierte er die Biennale für zeitgenössische Kunst in Sevilla, sowie 2007–2008 die 7. Gwangju Biennale in Südkorea. Zudem wurde er künstlerischer Leiter von Meeting Points 6, einem Projekt für Performance und visuelle Kunst in acht Städten (Beirut, Amman, Damaskus, Kairo, Tunis, Tanger, Brüssel und Berlin) sowie Hauptkurator von La Triennale, Paris 2012. 2011 war er kuratorischer Berater der „Dublin Contemporary“ in Irland.
??Okwui Enwezor verstand sich als Kurator, Autor und Wissenschaftler. Die meisten seiner Ausstellungen wurden von Publikationen begleitet. Zu seinem intellektuellen Vermächtnis gehören auch die in seinen Essays formulierten Fragen.??
Seit seiner Erkrankung im Herbst 2015 setzte Okwui Enwezor alles daran, die Arbeit an „Postwar“ und späteren Ausstellungen fortzusetzen. Die Arbeit war ihm Kraftquelle und Inspiration. ??Die vor wenigen Tagen fulminant eröffnete Ausstellung „El Anatsui. Triumphant Scale“, die er über viele Jahre entwickelt hat, ist sein Abschiedsgeschenk an die Stadt München, an ein internationales Publikum und an die Fachwelt.