Helga Grimme, in Rostock geboren, studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg. Nach 45 Jahren Schauspielkarriere widmet sie sich seit 2007 der Fotografie.
Das Forum Internationale Photographie der Reiss-Engelhorn-Museen veranstaltet seit 2008 jeweils am ersten Sonntag des Monats die Gesprächsrunde „Talk Fotografie“, die von Dr. Claude W. Sui und Stephanie Herrmann M.A. moderiert wird und in der Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten präsentieren und mit dem Publikum in einen offenen und lebendigen Dialog treten können.
Die schwarz-weiße Bildserie „Die Blumen des Zerfalls“ beschäftigt sich mit unterschiedlichen Stadien des Zerfalls von Blüten und Blättern, die zuweilen erschreckende Formen annehmen und durch zerfranste, fleckige, fäulnishafte Strukturen mitunter an mumifizierte Köpfe erinnern. Die morphologischen Übergänge von der einstigen Blütenpracht bis zur totalen Auflösung werden zum Sinnbild von Leben und Tod. Die Bilder können auch als eine Art von Memento Mori gesehen werden, worin sich die ablaufende Zeit widerspiegelt.
Die zweite Serie „Der Wanderer und sein Schatten“ ist an Nietzsches Aphorismensammlung angelehnt. Der Wanderer, der mit seinem Schatten spricht, kann als Rückzug auf sich selbst gedeutet werden. Die Fotografin nimmt ihren eigenen Schatten, der mal übermächtig groß, mal verschwindend klein im Naturraum erscheint, zum Ausgangspunkt ihrer Bilder. Die Überlagerung von Natur als Materie und Schatten als Entmaterialisierung bilden eine spannungsreiche Synthese zwischen Bestehendem und Auflösung, zwischen dem Hier und dem Gewesensein.
Der Eintritt beträgt 3 Euro
Museum Zeughaus C5, Florian-Waldeck-Saal