Der Fotopreis wurde vor 20 Jahren, zur Zeit des grossen Umbruchs von analog zu digital als eine Werk- und Leistungsschau der Berufsfotografie konzipiert. Die Kategorien entsprachen typischen Arbeitsaufträgen von Berufsfotografen. Ziel war es, der wachsenden Bilderflut professionelle Qualität gegenüberzustellen.
Die Berufsfotografie und das Umfeld dieser Arbeitsverhältnisse hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. So fielen beispielsweise im Bereich der Reportagefotografie viele Kanäle aufgrund der Medienkonzentration und der rigorosen Sparmassnahmen der Medien weg. Reportage- und Autorenfotografie werden heute schlechter honoriert als vor 20 Jahren und Publikationsplattformen existieren kaum mehr.
Jährlich drängen zudem zusätzliche, junge Berufsleute in den Markt und verschärfen die Konkurrenz in einem kleiner werdenden Kuchen. Die Zahl der Einschreibungen ging auch deshalb zurück, weil viele Berufsfotografen nicht mehr mehrere, sondern aus kostengründen nur noch eine Arbeit eingaben.
In diesem sich schnell verändernden Umfeld müsste der Fotopreis zwingend neu ausgerichtet werden. Denn eine adäquate Abbildung der heutigen Realität wäre dringend notwendig: die bereits 20 Jahre alten Kategorienbeschriebe finden keine Gültigkeit mehr. Eine solche Neuausrichtung und –lancierung ist kosten- und ressourcenintensiv. Der 3view GmbH/Photobastei fehlen zur Zeit diese Mittel.
In den letzten Jahren fielen zudem gewichtige Sponsoren weg. Sie konnten trotz grossem Aufwand nicht ersetzt werden. In der Folge ist der Fotopreis seit zwei Jahren defizitär. In diesen beiden Jahren hat die nicht subventionierte Photobastei/3view GmbH das stetig wachsende Defizit getragen. Die Gefahren für die Photobastei werden aufgrund fehlender Sicherheiten nun aber zu gross.
Diese neue Ausgangslage hat den Veranstalter bewogen, schweren Herzens den Swiss Photo Award – vfg.selection nach 20 Jahren einzustellen.