Immer gut besucht, die Workshops und Vorträge der Aussteller, wie hier am Stand von Canon.
Dunkle Wolken zogen sich über dem Jacob K.Javitts-Center in New York zusammen, fast ein Symbol für den amerikanischen Fotomarkt, als die PhotoPlusExpo zu ihrem dreißigstes Jubiläum die Pforten öffnete. Sie zählt zu den bedeutendsten Messen der professionellen Fotografie und der dazu benötigten Technik. Nicht zuletzt aber ist sie auch eine wichtige Showbühne der Profi-Fotografen.
Alle namhaften Hersteller aus der professionellen Szene waren vertreten, manchmal mit kleinen offenen Ständen, dann wieder mit großen ausladenden Präsentationen. Was macht den Charme dieser Messe aus? Hier herrscht eine große Verbindlichkeit, es wird offen über Produktfeatures diskutiert. Die Preise werden offen dargestellt und es wird auch in aller Offenheit um Kunden gebuhlt. Die großen Fotohandelshäuser aus New York, B&H und Adorama aber auch Samy’s von der Westküste waren mit großen Verkaufsteams angereist, um gleich die Kundenwünsche in Aufträge zu fassen.
Nikon hatte seinen großen Stand gleich am Eingang der Messe.
Die Photo ExpoPlus ist heute aber auch ein Treffpunkt der Szene auf internationaler Ebene, vor allem, seit die PMA diese Rolle als die wichtigste Fotomesse auf amerikanischem Boden verloren hat.
Besonders großer Aufmerksamkeit erfreute sich in diesem Jahr Sony mit der neuen A7R , die sich zu einem „must have“ in der Szene zu entwickeln scheint. Den besonderen Reiz dieser Messe macht zudem aus, dass auch eine Reihe nationaler Hersteller ausstellt, die sonst auf internationalem Parkett fehlen oder kaum bekannt sind.
Im Mittelpunkt des Intesses: die neue Sony Alpha 7R
Auf der Seite der Hersteller waren doch verhaltene Klagen über die aktuelle Marktentwicklung zu hören. Die Dominanz der Smartphone-Fotografie zwingt besonders die Zubehörhersteller zum Umdenken, aber auch die Marktführer in Sachen Kamerabau müssen sich im Preissegment der unteren Digitalkameras deutlich dem iPhone und Co. Geschlagen geben. Erschwerend kommt im amerikanischen Markt die Händler-Einkaufsorganisation „Promaster“ hinzu, die unter ihrer Eigenmarke den Markt mit billigen Produkten regelrecht flutet, wie aus den einschlägigen Kreisen zu hören war. Überhaupt setzen die großen Handelshäuser verstärkt auf den Vertrieb von Eigenmarken, was zu Umsatzeinbrüchen bei den Markenherstellern von 30-40 Prozent geführt hat. Wenn man im internationalen Vergleich um die Wichtigkeit des amerikanischen Marktes weiß, dann kann man die Sorgenfalten in den Gesichtern der Markenhersteller verstehen. Allen Beteiligten ist klar, dass sich der gesamte Markt für Hersteller, Distribution und Händler extrem rasch verändert, aber auch die Fotografen können ein Lied davon singen, wie man heute noch Top und morgen schon ein Flop sein kann.
Auch dieses Jahr wieder umlagert: der Stand von Novoflex.
Aussteller auf der PhotoPlusExpo sind nicht nur die bekannten großen Hersteller, sondern auch viele kleine Anbieter. Teilweise sind es auch nur lokale Dienstleister, die hier eine Plattform gefunden haben, wo sie ihre Produkte und Dienstleistungen einem großen professionellen Publikum zeigen können. Zusätzlich werden den Besuchern in kurzen Workshops viele Informationen geboten, die auch immer sehr rege genutzt werden.
Da der Träger dieser Messe eine professionelle Fotozeitschrift ist, sind natürlich auch viele Fotografien auf der Messe zu finden, die den Besucher mit den aktuellen Trends des professionellen Schaffens konfrontieren.
Zeit zum Verweilen und Ausruhen: Die Gallery der Messe zeigte Trends der aktuellen Profifotografie.
Trotz der sich wandelnden technischen und wirtschaftlichen Bedingungen der professionellen Fotografie war es deutlich zu spüren, dass diejenigen Fotografen, die mit neuen Ideen unter Einsatz der Mittel und Möglichkeiten der modernen Medien arbeiten, eher optimistisch in die Zukunft sehen.
siehe auch den Isarfotoblog ‚Laut gedacht‘
Alle Fotos Lea Bothe