Wie auch frühere, illegale Leica Nachbauten stammt die jüngste M-Kopie ebenfalls aus Russland. Einige dieser frühen Kopien erzielen heute bei Sammlern fast schon die gleichen Preise wie die Originale.
Diesmal ist es der russische Hersteller Krasnogorsky Zavod, der ganz offiziell auf der photokina in Kooperation mit der Leica Camera AG die Zenit M, eine spiegellose digitale Messsucherkamera ankündigte. Gleichzeitig kündigte das Unternehmen als passendes Objektiv das in Russland gefertigte, ultralichtstarke Zenitar 1,0/35 mm an. Es soll etwa 740 Gramm schwer sein. Die Kamera wiegt rund 680 Gramm. Als Kit wird der Käufer für Kamera und Objektiv zwischen fünf- und sechstausend Euro locker machen müssen. Beides soll noch im Dezember auf den Markt kommen. Ein 2,8/21 mm soll ab Mai 2019 erhältlich sein.
Die Zenit M, eine Leica Kopie mit Zustimmung des Originalherstellers.
Die Ausstattung der Kamera entspricht weitgehend der Leica M (Typ 240). Auch sie soll einen CMOS-35mm-Sensor mit 24 MPix verwenden. Während die technischen Daten ziemlich identisch mit denen der Leica M (Typ240) sind, weicht die äußere Form leicht von dem Vorbild ab.
70 Jahre Novoflex – Die Ideenschmiede und ihre Macher
Reinhard und Michael Hiesinger, luden zur Jubiläumsparty
auf den Stand
Zum Abschluss des zweiten Messetages feierte die Ideenschmiede für smartes Fotozubehör Novoflex sein 70jähriges Bestehen. Das nun schon in der zweiten Generation von der Familie Hiesinger geführte Unternehmen überrascht seit seiner Gründung auf jeder photokina mit nützlichem Zubehör, das die Möglichkeiten der Fotografie erweitert und Grenzen sprengt. Produkthighlight in diesem Jahr ist der elektronisch gesteuerte Einstellschlitten Castel Micro der Focus Stacking im Makrobereich auf ein neues Qualitätsniveau hebt. Klar dass auch schon Adapter für die neuen spiegellosen Vollformatkameras von Nikon und Canon zu sehen waren, die das Problem des Brennweitenmangels für diese Kameras lösen könnten.
Unter den Gratulanten auch der bekannte Fotograf
und Autor Maximilian Weinzierl.
Trittbrettfahrer oder Vorreiter?
Nicht auf der photokina vertreten, sorgten Zeiss und Adobe am zweiten photokina Tag für großes Aufsehen in der Imaging Gemeinde. Sie sparten sich die photokina suchten aber für ihre beiden Events die unmittelbare Nähe der Leitmesse der Fotografie.
Während Adobe mit großem Erfolg die 10. Adobe Nacht und die Adobe Connection veranstaltete, stellte Zeiss eine kompakte Premium-Kamera mit Festbrennweite sowie ein weiteres Objektiv der Batis Reihe vor.
Adobe feierte in unmittelbarer Nähe der photokina mit einer Live-Sendung aus dem Harbour Club mit Szenegrößen und Experten, die über die Trends und Vielfalt der Fotografie diskutierten und Einblicke in den Workflow der Profis gaben seine Jubiläumsnacht. Mit dabei waren anderem die Landschafts- und Reisefotografen Hannes Becker und Max Muench, die Portraitkünstlerin und Adobe Creative Resident Laura Zalenga, Instagrammer Thomas K sowie Guido Karp. Außerdem berichteten die Abenteuerfotografen und Adobe Stock-Anbieter Tim David und Dennis Vogt von ihrem Antarktis Projekt. Im Anschluss bot die Adobe Creative Connection die Möglichkeit zum Networking in entspannter Atmosphäre.
Die Zeiss ZX1 Premium Kompaktkamera mit Vollformatsensor.
Etwas unbeholfen wirkte dagegen die Veranstaltung von Zeiss, bei der die neue Zeiss X1 Kompaktkamera mit fest verbautem Objektiv vorgestellt wurde. Schon allein die Formulierungen der Pressemeldung machten deutlich, dass sich das Unternehmen schon lange nicht mehr mit der PR für Kameras beschäftigt hat. Ja es legt sogar die Vermutung nahe, dass die Kamera nicht nur in Übersee gebaut sondern auch dort entwickelt wurde und es sich bei dem Text um eine etwas unbeholfene Übersetzung handelte. Der Hinweis spiegellos erübrigt sich bei der Beschreibung einer Kompaktkamera, auch wenn sie der Premiumklasse angehört.
Das Konzept der Kamera, wer sie auch immer wo entwickelt haben mag und wo sie letztendlich auch gebaut wird, lässt durchaus aufhorchen: So verwendet sie einen 35mm-Kleinbildsensor und bietet ein Bedienkonzept, wie es Anwender vom Smartphone her gewohnt sind. Dem Claim „Shoot.Edit.Share“ folgend vereint die ZX1 herausragende Optik mit leistungsstarker Software und komfortabler Konnektivität.
Rückseite der Zeiss ZX1.
Die Kamera ist mit einem neu entwickeltem 35 mm f/2 Zeiss Distagon AF-Weitwinkelobjektiv ausgestattet. Dieses soll perfekt auf den ebenfalls von Zeiss entwickelten 37,4-Megapixel-Vollformatsensor abgestimmt sein und so im Zusammenspiel von Optik und Sensor erstklassige Bilder liefern.
Durch die Integration von Adobe Photoshop Lightroom CC ermöglicht die Kamera die professionelle Bearbeitung von RAW-Bilddateien direkt mit der Kamera. Eine eigens entwickelte Bedienoberfläche sorgt für einen Workflow direkt auf dem 4,3 Zoll großen Multi-Touch-Display der Kamera.
Ausgestattet mit einem 512 GB großen internen Speicher bietet die Kamera Platz für etwa 6.800 RAW-Dateien (DNG) oder mehr als 50.000 JPGs. Durch multifunktionale Schnittstellen wie WiFi, Bluetooth und USB-C lassen sich darüber hinaus Peripheriegeräte jeder Art anschließen oder Software-Updates ohne den Umweg über eine Computerverbindung vornehmen.
Manche Insider vermuten, dass die Zeiss ZX1 von Sigma gefertigt wird.
Offiziell wurde dies jedoch nicht bestätigt.
Beim Design erinnert man sich an das Leica Vorbild und beschreibt es mit dem Standardspruch der Wetzlarer als die Folge der „Liebe zum Detail und Konzentration auf das Wesentliche“. Wer will, entdeckt sogar in der Gehäuseform Zitate der Formensprache der Leica TL-Kameras.
„Wir wissen, dass wir mit der Zeiss ZX1 einen neuen Weg gehen und damit auch zunächst bewusst nur eine spezielle Zielgruppe ansprechen. Insbesondere wenden wir uns mit unserem Konzept an anspruchsvolle, professionelle Kreative, die schnell und effektiv ihre fotografischen Erlebnisse produzieren und damit möglichst viele Menschen im Netz begeistern wollen. Eine zentrale Rolle spielt neben einer technischen Highend-Ausstattung dabei immer stärker ein erstklassiger Workflow. Das Konzept der Zeiss ZX1 bietet genau das.“, so Jörg Schmitz, Leiter des Zeiss Unternehmensbereiches Consumer Product