Beirut, Libanon, 2006
Am 12. Oktober 2013 wird der Dr.-Erich-Salomon-Preis 2013 im Zephyr – Raum für Fotografie in Mannheim an den Fotografen Paolo Pellegrin verliehen. Im Rahmen des Projekts „Deutschlandreise“, die in Zusammenarbeit der Agentur Magnum, des 5. Fotofestivals Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg und des ZeitMagazins werden auch die neuesten Arbeiten des Fotografen ausgestellt.
Mit dem 1964 in Rom geborenen Paolo Pellegrin ehrt die DGPh einen der weltweit profiliertesten und engagiertesten Bildjournalisten, der sich seit rund 25 Jahren der photographischen Dokumentation der Conditio Humana verschrieben hat.
Japan 2011
Paolo Pellegrin, der 1964 in Rom geboren wurde, lebt abwechselnd in Rom und New York. Seine fotografische Arbeit führt ihn rund um die Welt. Seine Projekte drehen sich oft um Krieg und Krise, und die damit untrennbar verbundenen existenziellen Momente des Lebens, die er in düsteren schwarz-weiß Bildern zeigt.
Seine vor kurzem entstanden Portraits von berühmten Schauspielern gelten schon jetzt als Klassiker des Genres. Immer steht der Mensch im Mittelpunkt von Pellegrins Werk, der nicht umsonst die großen humanistischen Fotografen Gilles Peress (Salomon-Preis 1995) und Josef Koudelka als seine Vorbilder bezeichnet.
Nach einem Architekturstudium wechselte Paolo Pellegrin an das Istituto Italiano di Fotografia in Rom, um Fotografie zu studieren. Seine Arbeit führt den Fotograf in das sich öffnende Albanien nach Kambodscha ebenso wie nach Mexico, Zimbabwe, Kenia und Uganda. Paolo Pellegrin gewinnt 1995 seinen ersten World Press Photo Award. Es folgen Bildberichte von allen Brennpunkten des Weltgeschehens, ganz besonders aus Ex-Jugoslawien. Letztere sind in dem Buch „Kosovo“ veröffentlicht.
Das neue Jahrtausend beginnt Pellegrin als Nominee bei der berühmten Agentur Magnum. Sein Interesse wendet sich nun dem Nahen Osten und Afrika zu. Er begleitet die US-Invasion im Irak und die humanitäre Katastrophe in Darfur mit der Kamera. 2005 wird Paolo Pellegrin Vollmitglied von Magnum und ist damit in der „Hall of Fame“ des Bildjournalismus angekommen. Auf diesen Lorbeeren ruht er sich jedoch nicht aus. Im Gegenteil, die kommenden Jahre sind weiterhin von intensiver Arbeit geprägt. Neben den Zerstörungen durch Tsunamis und den Hurrikan Katrina photographiert er Guantánamo und besucht die ehemaligen Gefangenen der US-Haftanstalt in Afghanistan, Albanien, Kuwait und Großbritannien. Gemeinsam mit Jim Goldberg, Alec Soth, Mikhael Subotzky und Susan Meiselas realisiert er das Magnum-Projekt “Postcards from America” und reist dafür von San Antonio, Texas nach Oakland, Kalifornien. Aus Ägypten und Tunesien berichtet er über den arabischen Frühling. In letzter Zeit widmet sich Pellegrin auch verstärkt seinen Buchveröffentlichungen, 2012 erschien die umfangreiche Retrospektive Paolo Pellegrin.
Tunesien 2011
Zahlreiche Preise, unter anderen zehn World Press Photo Awards, dokumentieren die hohe Qualität von Paolo Pellegrins Arbeit. Seine Bilder wurden und werden in praktisch allen führenden Publikationen der Welt veröffentlicht.