Aufwärts, Nr. 16, 1954, Fotografie: Christa Peters, Grafische Gestaltung: Willy Fleckhaus, © Hans Döring. Aus der Ausstellung „Willy Fleckhaus. Design, Revolte, Regenbogen“
Otl Aicher (1922-1991) und Willy Fleckhaus (1925-1983) gelten als die bedeutendsten Grafikdesigner im Deutschland der 1950er- bis 70er-Jahre. Zur Zeit läuft in der Münchner Villa Stuck noch bis 10. September 2017 die spannende Ausstellung „Willy Fleckhaus. Design, Revolte, Regenbogen“, die Anlass ist Hans-Michael Koetzle und Wolfgang Jean Stock die Persönlichkeiten der beiden in einem Streitgespräch näher zu beleuchten.
Aicher und Fleckhaus Kopfmensch der eine, Bauchmensch der andere, zwei Antipoden, die auch einiges verband. Beide entstammten sie einem katholischen Milieu. Beide gingen früh und entschieden auf Distanz zum nationalsozialistischen System. Und beide begriffen ihre Tätigkeit auch
und nicht zuletzt politisch – als Beitrag zur Gestaltung einer „besseren“ Welt. Fleckhaus wie Aicher haben das Gesicht der jungen Bundesrepublik nachhaltig geprägt. Zugleich haben sie „Schulen“
begründet, die sich bis heute annähernd „unversöhnlich“ gegenüberstehen.
Das „Streitgespräch“ zwischen dem Otl-Aicher-Experten Wolfgang Jean Stock und Hans-Michael Koetzle, dem Kurator der Willy-Fleckhaus-Ausstellung, versucht, das Trennende wie Verbindende der
beiden Positionen herauszudestillieren – das Profil zweier Persönlichkeiten, die sehr viel mehr waren als „nur“ Designer und die in ihrem Nachhall als Gestalter bis heute kaum zu überschätzen sind.
Die Ausstellung „Willy Fleckhaus. Design, Revolte, Regenbogen“ ist bis zum Beginn der Veranstaltung geöffnet. Eintritt zur Veranstaltung mit Museumsticket frei.
Museum Villa Stuck, Prinzregentenstr. 60, München